“Dating Queen” (2015)

Doreen Kaltenecker
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© Universal Pictures

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Filmkritik: Der neueste Film des amerikanischen Regisseurs Judd Apatow (*1967), “Dating Queen” (OT: “Trainwreck”, US, 2015), folgt seinem bisherigen Erfolgsrezept: bissige Komödien, die immer mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit beinhalten. Als Regisseur schuf er Werke wie “Beim ersten Mal” (2007) und “Immer Ärger mit 40” (2012). Zusätzlich betätigte er sich noch als Produzent und Drehbuchschreiber von vielen namhaften Filmen wie “Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy” (2004, Produzent) oder “Ananas Express” (2008, Autor & Produzent). Bei seinen Regiearbeiten, die durchweg Komödien sind, erkennt man untereinander Ähnlichkeiten und Übereinstimmungen. Es geht stets um zwischenmenschliche Beziehungen, Familie, Kinder und Ehen. Was diese auszeichnet oder welche Probleme die diversen zwischenmenschlichen Kontakte mit sich bringen, beschreibt er in seinen Filmen immer treffsicher, realitätsnah und meistens urkomisch. So auch bei seinem neuesten Werk.

“Dating Queen” handelt von der selbstbewussten Amy (Amy Schumer), die ihr Leben in vollen Zügen genießt. Dabei trinkt sie oft etwas zu viel und ihre Verhältnisse zu Männern beschränken sich meistens auf eine Nacht. Sie arbeitet als Journalistin für ein Männermagazin. Für dieses interviewt sie den Sportmediziner Aaron Conners (Bill Hader). Obwohl sie keine Ahnung von Sport hat und die beiden aus verschiedenen Welten zu stammen scheinen, kommen sie sich näher und verbringen eine gemeinsame Nacht. Seltsam wird es nur, als Aaron sie danach wiedersehen möchte. Amy ist sich unsicher, ob sie sich auf das Abenteuer Beziehung einlassen soll und ob sie diese dann aufrecht erhalten könnte.

Die beiden Schauspieler Amy Schumer und Bill Hader sind in Deutschland weniger bekannt. In ihrem Heimatland kennt man die beiden amerikanischen Comedians hingegen sehr gut. Bill Hader gehörte jahrelang zur festen Crew von Saturday Night Live und ist immer wieder in Nebenrollen in Filmen, meist Komödien, zu sehen. Amy Schumer begann ihre Karriere als Stand-Up Komikerin. 2013 startete ihre eigene Serie (“Inside Amy Schumer”). Für “Dating Queen” verfasste sie ihr erstes Kinodrehbuch und kann damit voll punkten. Mit Offenherzigkeit und einer gehörigen Portion Rotzigkeit schildert sie Amys Geschichte realitätsnah, mit einem Funken Übertreibung. Die Gags treffen meistens den richtigen Ton und verursachen nur wenige Fremdschäm-Momente, wie es bei anderen Komödien leider oft der Fall ist. Zum Glück bedient sich “Dating Queen” kaum des üblichen Repertoires von Fäkal- und Erbrechenwitzen. Neben den Witzen funktioniert auch die Liebesgeschichte sehr gut. Man kann sich für das ungewöhnliche Pärchen begeistern. Rundherum ist Apatow und Schumer ein amüsanter und kurzweiliger Film gelungen, der positiv aus der Masse der Komödien heraussticht.

Bewertung: 7,5/10

Film Nr. 4 der 25-Tage-Flatrate vom Cinemaxx

geschrieben von Doreen Matthei

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