„Rabid Dogs“ (2015)

Doreen Kaltenecker
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© Tiberius Film

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Filmkritik: Der italienische Film „Wild Dogs“ (1974) des Giallo-Großmeisters Mario Bava galt lange Zeit als verschollen und konnte erst 1997 veröffentlicht werden. Mit „Rabid Dogs“ (OT: „Enragés“, FR/CAN, 2015) erscheint nun ein Remake des Klassikers.

Nach einem blutigen Banküberfall befinden sich die vier Verbrecher auf der Flucht. Dabei geht nicht alles glatt und sie müssen Geiseln nehmen. Zusätzlich stirbt noch der Anführer und Sabri (Guillaume Gouix), Manu (Franck Gastambide) und Vincent (François Arnaud) sind auf sich allein gestellt. Zusammen mit ihrer weiblichen Geisel (Virginie Ledoyen) halten sie einen Vater (Lambert Wilson) an, der gerade sein noch schlafendes Kind ins Krankenhaus bringen will. Die Verbrecher nötigen ihn, sie zur Grenze zu bringen. Damit beginnt eine blutige Flucht und für die Geiseln ein Kampf ums Überleben.

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Das Debüt von Éric Hannezo hält sich stark an seine Vorlage und an die Konventionen des Genres. Dabei verläuft die Geschichte bis auf eine finale Wendung erwartungsgemäß. Sie bedient das typische Themenrepertoire: Nicht nur die Polizei, sondern auch das gegenseitige Misstrauen schwächen die Gruppe. Je mehr sie sich dem Strudel der Gewalt hingeben, um so mehr scheint ihre Flucht unmöglich. Neues kann der Film dem Genre nicht hinzufügen. Aber formal kann er sich sehen lassen. Die teilweise sehr schönen Filmbilder, stilsicheren Kameraeinstellungen und der sehr gute und passende Soundtrack verleihen dem Film Farbe. Auch schauspielerisch kann sich der Film mit Größen wie Virginie Ledoyen sehen lassen. Im Gesamten ergibt das solide Unterhaltung in einem prächtigen Rahmen.

Bewertung: 5,5/10

Start: unbekannt (Weltpremiere in Cannes, Deutschlandpremiere beim Fantasy Filmfest)

geschrieben von Doreen Matthei

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