Sonderschau “25 Jahre Städtische Kunstsammlung Freital”

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Kurzsichtiger Blick in den weitläufigen Saal der Dauerausstellung, auf die Dix-Bilder @Schloss Burgk Freital

Ausstellungsbericht: “Auch das gibt`s”, heißt es im Schloss Burgk. Damit mag auch der stille, in sich gekehrte Kulturgenuss gemeint sein, den Freital dem letztjährigen Wutgeschrei der Flüchtlingsfeinde entgegensetzt. Eigentlich aber verweist der Name darauf, dass die gezeigten Stücke normalerweise im Depot lagern. Also unbedingt anschauen?

Für vier Euro erhält man nicht nur Eintritt in die Sonderschau, sondern auch in die ständige Ausstellung plus Schlossmuseum. Dieses hält für den geneigten Besucher Einblicke in das Bergwerkswesen bereit sowie die Geschichte der einstigen Schlossbesitzer, der Familie Dathe von Burgk. Das ist insgesamt eine Menge für wenig Geld. Wie gut kann dann die Qualität der gezeigten Bilder sein?

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“Sebastian und die Feuerretter” (2015)

© Neue Visionen Filmverleih

© Neue Visionen Filmverleih

Filmkritik: Nachdem 2013 der Film “Belle und Sebastian” unter der Regie von Nicolas Vanier die Kinogänger mit der Spielfilmfassung der Kinderbuchreihe begeistern konnte, führt nun der französische Regisseur Christian Duguay die Geschichte in “Sebastian und die Feuerretter” (OT: “Belle et Sébastien, l’aventure continue”, FR, 2015) fort. Dabei verschiebt er aber leider den Fokus auf die zwischenmenschlichen Beziehungen, so dass der Hund Belle nur als hübsches Beiwerk genutzt wird.

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“The Walk” (2015)

© 2015 Sony Pictures Releasing GmbH

© 2015 Sony Pictures Releasing GmbH

Filmkritik: Der Hochseilartist Philippe Petit spannte in einer illegalen Aktion 1974 ein Drahtseil zwischen den beiden Türmen des World Trade Centers in New York und blieb 40 Minuten ohne Sicherung oder Netz auf dem Seil. Seine Erlebnisse schilderte er in seiner Autobiographie “Über mir der offene Himmel. Szenen aus dem Leben eines Hochseilkünstlers” (1998), welche wiederum die Vorlage für den Dokumentarfilm “Man on Wire” (2008) von James Marsh war. Jetzt wurde mit “The Walk” (OT: “The Walk”, US, 2015) eine Spielfilmfassung der Ereignisse unter der Regie von Robert Zemeckis geschaffen.

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Buchgeschichten. Wege zur Weltliteratur

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Das Cover ist so schön! @Edition Hamouda

Buchkritik: Achtung, dieses Buch verführt. Denn es macht nicht nur Spaß, es zu lesen, sondern die kurzen Abhandlungen verleiten auch dazu, das jeweils thematisierte Buch zu verschlingen. Nur am Lektorat hat es leider gemangelt.

Hinter „Buchgeschichten“ steht ein starkes Konzept. Die Studenten vom Institut der Buchwissenschaften an der Uni Leipzig sollten je einen Essay von wenigen Seiten zu einem wichtigen Werk der Weltliteratur verfassen. Einfach den Inhalt herunterleiern, galt nicht. Jeder Student sollte die interessanteste Geschichte rund um das ausgewählte Buch finden. Da gibt es die Übersetzungsgeschichte der Pippi Langstrumpf, die durch die irrsinnig biedere Übertragung in Frankreich erst phänomenal floppte. Im Vordergrund für die Besprechung der Buddenbrooks steht Zahnweh. Solche ungewöhnlichen Zugriffe lassen den Leser mit Spannung schmökern, was ihn eigentlich vielleicht abgestoßen hätte. Olle Schullektüre trifft auf geballte Erotik wie das Kamasutra oder die wunderbare Miss Marple. Es geht einmal quer über den Globus und durch die Geschichte.

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die bühne: Im schönsten Wiesengrunde

@Max Helm PhotoArts

 

 

Aufführungsbericht: Das Laientheater der TU Dresden nimmt sich der britischen Dramatikerin Sarah Kane an. Ihre Stücke sind mehr berüchtigt denn berühmt für ihre offene Gewaltdarstellung, für Brutalität, die aus allen Poren trieft. Wie wollen die Laien das darstellen, womit schon die Profis Probleme haben? Da soll der Schauspieler mitten auf der Bühne seinen Darm entleeren. Da werden Augen ausgesaugt und Dinge irgendwo hineingesteckt, wo sie nicht hineingehören. Für diese Schonungslosigkeit gewann Sarah Kane mehrere Preise, auch aus Deutschland. Dennoch nahm sich die depressive Britin 1999 das Leben. Sie wurde nur 28 Jahre alt. Ob ihr gefallen hätte, wie die Studenten ihr Werk verwursten?

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“Point Break” (2015)

 © 2015 Concorde Filmverleih GmbH

© 2015 Concorde Filmverleih GmbH

Filmkritik: Der Actionfilm “Gefährliche Brandung” (Originaltitel: “Point Break“) kam 1991 in die Kinos. Es war die vierte Regiearbeit der Regisseurin Kathryn Bigelow (*1951), welche mittlerweile Weltruhm durch Filme wie “Tödliches Kommando – The Hurt Locker” (2008) und “Zero Dark Thirty” (2012) erlangte. Der mit prominenten Darstellern (Keanu Reeves und Patrick Swayze) besetzte Film “Gefährliche Brandung” gehört zum Standard-Repertoire der Actionfilme und kann auch heutzutage noch überzeugen. So erscheint die Neuverfilmung – “Point Break” (OT: “Point Break”, US, 2015) – auf den ersten und leider auch auf den zweiten Blick überflüssig.

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„Schau, was krabbelt im Wald?“ von Katarzyna Bajerowicz

@Naturkind, Loewe Verlag

Buchkritik: Wer bei einem reich illustrierten Buch für Kinder ab zwei Jahren an großflächige, quietschbunte Bilder mit wenig Geschichte dahinter denkt, liegt bei diesem Buch falsch. Es unterhält auch Erwachsene – und fordert sie.

Auf 28 stabilen Pappseiten erlebt der Leser ein Jahr aus Ameisensicht. Einerseits orientiert sich das Buch an der Natur, indem es zum Beispiel darstellt, wie Raupen sich verpuppen oder Ameisen die Blattläuse melken. Andererseits treten die Tierchen wie Menschen auf. Zum Blattlaus-Melken benutzen die Ameisen also Eimer, und immer wieder sieht man mal eine Ameise bei der Klopause. Dadurch gibt es unheimlich viel zu entdecken. Dass es eher gedeckte Farben sind, die da zum Einsatz kommen, erfreut die Eltern und trübt den Lesespaß der Kinder nicht ein.

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