
@Rowohlt Verlag
Buchkritik: Hände weg, Hypochonder! „Arbeit und Struktur“ ist das Tagebuch eines unheilbar Krebskranken. Weil der Wolfgang Herrndorf heißt und ein mit warmherzigem Humor begnadeter Autor ist, haben wir es hier nicht mit einem Report aus Jammer und Klage zu tun. Herrndorf schreibt über ärgerliche, anstrengende und lustige Begebenheiten. Er notiert seine Ängste und Gedanken, beschreibt seine Termine mit Ärzten und die Treffen mit Freunden. Auch die Symptome, die er durch den Hirntumor und die Operationen hat, hält er fest.
Genau das löst bei manchem Leser leichte Anflüge von Hypochondrie aus. Bewegt sich da im äußersten Sichtfeld wirklich was, oder bilde ich mir das ein? Woher kommt denn die Stimme in der Straßenbahn? Da steigt Unruhe auf, bis man den in den Sitzplatz gesunkenen Handytelefonierer sieht.