“Smaragdgrün” (2016)

Doreen Kaltenecker
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© Arena Verlag

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Filmkritik: Der Spielfilm “Smaragdgrün” (Deutschland, 2016) ist der Abschluss der Verfilmungen der Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier (2009-2010). Felix Fuchssteiner und Katharina Schöde übernahmen wieder die Regie und blieben ihrem Konzept seit Rubinrot (2013) und dem nachfolgendem Saphirblau (2014) treu.

Der dritte Teil erzählt die Geschichte der Zeitreisenden Gwendolyn (Maria Ehrich) weiter, welche sich weiterhin nicht nur mit dem bösen, machtbesessenen Grafen von St. Germain (Peter Simonischek) rumärgern muss, sondern auch mit ihrem Zeitreise-Begleiter Gideon de Villiers (Jannis Niewöhner). Sie weiß einfach nicht, ob er sie nur benutzt hat oder sie wirklich liebt. Dieser Liebeskummer ist besonders ungünstig, wenn man eigentlich die Welt retten muss, indem man verhindert, dass der Graf die Zeitreisemaschine – den Chronographen – in die Finger bekommt. Dazu flüchtet sie sich zu ihren Eltern Paul (Florian Bartholomäi) und Lucy (Josefine Preuß) in die Vergangenheit und bereitet sich auf ihren letzten großen Kampf vor.

© Concorde Filmverleih GmbH

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“Smaragdgrün” bleibt in jeder Hinsicht seinen Vorgängern treu. Dabei übernimmt es nicht nur die Stärken, sondern leider vor allem auch die Schwächen der beiden ersten Teile. Die Geschichte knüpft (trotz längerer Pause) nahtlos an und ist nur für jene verständlich, die bereits die Vorgänger kennen. Eine Zusammenfassung wie im zweiten Teil wird diesem Film nicht vorangestellt. So ist die Ausrichtung klar. Der Film will nur ein bestimmtes Publikum ansprechen und wird darüber hinaus auch niemanden erreichen. Die Story bietet wieder die richtige Mischung aus Liebesgeschichte und Abenteuerfilm. Dabei werden bekannte Elemente wieder gut eingeflochten und der Humor setzt sich ebenfalls konsequent fort. Die Geschichte setzt aber diesmal vor allem auf actionreiche Sequenzen und auf das Seelenleben ihrer Hauptprotagonistin. Es ist schade, dass bestimmte Elemente aus den früheren Filmen, wie die kleineren Missionen samt immer neuer Kostümierungen, nicht mehr im Fokus stehen. Dadurch funktioniert der Film besser als Teil eines Ganzen, statt als ein unabhängiges Werk, Die Ausarbeitung der Geschichte ist von den gleichen Schwächen wie seine Vorgänger gekennzeichnet. Die meisten Locations sind zu offensichtlich künstlich (und die Verlagerung mancher Szenen in die schottischen Highlands sogar albern) und verlieren so nicht ihren kulissenhaften Charme. Auch die Dialoge sind weiterhin zu hölzern und werden teilweise von untalentierten Schauspielern oder überdramatisiert dargeboten. Dadurch wirkt der gesamte Film sehr steif. Von den Darstellern sticht in diesem Film vor allem die Schauspielerin Laura Berlin als Gwendolyns Cousine Charlotte angenehm heraus. Die beiden Hauptdarsteller dagegen schaffen es nicht aus ihren festen Rollenkorsetts, welche viel Steifheit und Klischees besitzen, auszubrechen und ihre Emotionen überzeugend darzustellen. Im Gesamten ist “Smaragdgrün” nur ein Film für (jüngere) Fans, die bereits die Vorlage oder die Vorgänger kennen.

© Concorde Filmverleih GmbH

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Fazit: Der letzte Teil der Edelstein-Trilogie, “Smaragdgrün”, bildet einen konsequenten Abschluss. Der Fokus hat sich zwar etwas verschoben, bleibt aber seiner Geschichte treu und baut viele bekannte Elemente wieder ein. Doch die überzeichnete Inszenierung, die kulissenhaften Locations und die hölzernen Dialoge erschweren den Zugang für Nicht-Fans der Bücher oder Vorgänger und so bleibt der Film ein Nischenwerk für ein bestimmte (vor allem junge) Zielgruppe.

Bewertung: 5,5/10

Kinostart: 07.07.2016

geschrieben von Doreen Matthei

Quelle: Pressematerial von Concorde Filmverleih

3 Gedanken zu ““Smaragdgrün” (2016)

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