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Serienkritik: Als vor 4 Jahren die ersten Folgen der amerikanischen Serie “Orange is the New Black” (Staffel 1, 2013-2017) erschienen, waren Kritiker und Fans gleichermaßen begeistert. Das nicht zu unrecht. Bietet doch die Serie alles was man braucht: Interessante Charaktere mit starkem Entwicklungspotenzial, spannende Geschichten mit Emotionalität und zudem weiß der Zuschauer nie so genau, wo die Reise hingeht.
Piper Chapman (Taylor Schilling) steht kurz vor der Hochzeit mit ihrem Bilderbuch-Freund Larry Bloom (Jason Biggs), doch eine Straftat in der Vergangenheit bringt sie zunächst für ein paar Monate ins Litchfield-Frauengefängnis. Anfänglich unter der Obhut des Wärters Sam Healy (Michael Harney) lernt sie auf teils harte Weise die Gefängnis-Realität kennen. Sie erkämpft sich einen Platz in der Gruppe der Weißen, welche von der Köchin Red (Kate Mulgrew) angeführt wird. Sie gerät mit der Jesus-verrückten Pennsatucky (Taryn Manning) aneinander und begegnet ihrer alten Liebe Alex (Laura Prepon) wieder, die sie aber vermutlich ins Gefängnis gebracht hat. Zwischen all der lesbischen Liebe, der Gewalt, Korruption und Drogen versucht Piper alles, um die Verbindung zu Larry nicht zu verlieren.
Die Serie entstand nach dem autobiographischen Roman “Orange is the New Black: My Year in a Women’s Prison” (2010) von Piper Kerman. In diesem berichtete sie von ihrem 15-monatigen Aufenthalt im Frauengefängnis Danbury. Die Erfinderin der Serie Weeds, Jenji Kohan, adaptierte die Geschichte als Webserie. Als eine der ersten von Netflix produzierten Serien erlangte diese schnell Aufmerksamkeit, da sie eine gelungene Mischung aus verschiedenen Genres präsentiert. In der ersten Staffel ist eine ganze Bandbreite zwischen Drama, Milieustudie, zutiefst menschlichen und tragischen Elementen und teils abstrusem Humor aufgestellt. Dabei bleibt die Geschichte stets nah an der Realität und scheut sich auch nicht vor den unangenehmen Themen, welche mit starker Eindringlichkeit dargestellt werden. Zwischendurch werden die Ereignisse immer wieder von Momenten mit viel Humor und auch Skurrilitäten wie den immer wieder auftauchenden Hahn aufgelockert. Ein weiterer kluger Schachzug der Autorin, ist, dass sie die Geschichten der Insassen erst nach und nach erzählt. Oft drehen sich einige Folgen um einen bestimmten Charakter und lösen sich, wenn auch nie vollständig, von der Hauptperson Piper. Die kleinen Charakterstudien sind vorzüglich und erzählen Geschichten aus den unterschiedlichsten Schichten der Gesellschaft. Abgerundet wird die Serie von ihrem stimmigen Gesamtbild. Der Look bleibt stets realistisch und die Darsteller verhalten sich ebenso authentisch. Das Ensemble setzt sich dabei aus markanten Gesichtern zusammen, die ihren Rollen viel Leben einhauchen und Sympathien oder aber auch starke Abneigungen evozieren können. Schon nach kurzer Zeit ist man an ihrem Schicksal interessiert und was in ihrer Vergangenheit passiert ist. Im Gesamten macht die erste Staffel von “Orange is the New Black” alles richtig, so dass man große Vorfreude auf die nächste Staffel empfindet.
Fazit: Die bereits vor drei Jahren erschienene erste Staffel von der amerikanischen Serie “Orange is the New Black” fängt mit einer spannenden Ausgangssituation an und gibt vielen Geschichten Raum sich zu entfalten. Dabei wird der Zuschauer immer wieder von Wendungen und Ereignissen überrascht und bleibt stets neugierig: Kein Wunder, dass bis heute vier Staffeln erschienen sind und ein Ende noch nicht in Sicht ist.
Bewertung: 5/5
Der Trailer zur Film:
geschrieben von Doreen Matthei
Quelle: Wiki “Orange is the New Black”
Die bisherigen Staffeln von “Orange is the New Black” in der Testkammer:
9 Gedanken zu ““Orange is the New Black” (Serie, Staffel 1, 2014)”