Studium der Kunstgeschichte - Schwerpunkt: Filmgeschichte
(Abschluss 2010 mit der Arbeit "Rembrandt im Spielfilm")
Nebenfächer: Philosophie und Alte Geschichte
- seit 2012: Filmkritikerin bei movieworlds (Kino, DVD, BD, Festivalberichte)
- seit 2015: Blog 'Testkammer' online
- „Kruste“ (2024) - 25. April 2024
- Kinostarts 25.04.2024 - 24. April 2024
- Acht Fragen an Romina Küper - 23. April 2024
Kurzfilm / Deutschland & Österreich / Fiktion / 2016
Filmkritik: Der deutsche Kurzfilm “Am Fenster” (AT: “Two Windows”), welcher wunderbar passend in der Comedy Night auf dem 18. Landshuter Kurzfilmfestival 2017 sowie auf den 27. Bamberger Kurzfilmtagen 2017 gezeigt wurde, überzeugt mit seinem realitätsnahen aber vor allem humorvollen Blick auf die deutsche Seele.
Um die Satellitenschüssel auszurichten, steigt Helmut (Werner Brix) beherzt aufs Fensterbrett. Von seinem Nachbarn Walter (Alexander E. Fennon) wird diese Handlung fehlinterpretiert und er möchte sich dem Suizidversuch anschließen. So kommen die beiden Nachbarn, die seit Jahren nebeneinander wohnen, ins Gespräch und haben einen unerwarteten Draht zueinander.
Das deutsch-österreichische Künstlerkollektiv Coronado Film arbeitet seit 2012 erfolgreich zusammen und konnte bisher sechs Filme realisieren, diese auf vielen Festivals vorstellen und dabei auch die ein oder andere Auszeichnung erhalten. Beim fünften Film des Kollektivs übernahm wie bei allen Kurzfilmen Tim Ellrich die Regie und schrieb zusammen mit Dominik Huber das Drehbuch. Der 11-minütige Kurzfilm wirft einen Blick auf die deutsche Natur, deren Kummer und vor allem die so typische deutsche Schadenfreude. Er schildert mit viel Humor und Wortwitz alltägliche Probleme. Dabei wählt er eine einfache Bildsprache, die komplett an einem Setting spielt, das aber ausreicht, um die Geschichte genau richtig zu bebildern. Gerade die Enge des Settings passt wunderbar zur Geschichte und gibt den Dialogen die gewünschte Kraft. Der Kurzfilm “Am Fenster” ist ein großer, satirischer Spaß, der viele Eigenheiten auf die Schippe nimmt, aber sich trotzdem nicht über seine Figuren lustig macht. So ist er ein wunderbarer Beitrag zur deutschen Kurzfilmlandschaft und macht neugierig auf weitere Projekte des Kollektivs.
Bewertung: 8/10
geschrieben von Doreen Matthei
Quellen:
- 27. Bamberger Kurzfilmtage Katalog
- 18. Landshuter Kurzfilmfestival Katalog
- Website des Kurzfilms “Am Fenster”
4 Gedanken zu ““Am Fenster” (2016)”