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Kurzfilm / Kanada / Fiktion / 2014
Mani (Mani Soleymanlou) ist Pfleger in einem Langzeit-Betreuungsheim für schwerbehinderte Menschen. Heute hat er die Aufgabe, zwei sich liebende Heimbewohner (Maxime D. Pomerleau und Alexandre Vallerand) im Intimzimmer zusammenzubringen. Als er dann noch Hilfe leisten muss, geht das aber weit über sein übliches Aufgabenfeld hinaus und bringt ihn zum Grübeln.
Die beiden kanadischen Filmemacher Anaïs Barbeau-Lavalette (*1979) und André Turpin (*1966) waren von der Einführung eines Intimzimmers so fasziniert, dass sie darüber einen Film machen wollte. Das Zimmer ermöglicht den Bewohnern sexuellen Kontakt und körperliche Zuneigung auszuleben, was ihnen sonst verwehrt blieb. Um diese fiktionale Geschichte zu erzählen, wählten sie einen dokumentarischen Look und die Sicht des Pflegers, welcher den Betrachtern vermutlich am nächsten steht. Dabei braucht der Film nicht viele Worte, sondern vermittelt seinen Inhalt mit einer klaren, ungeschminkten Darstellung. Der gezeigte Sex ist dabei weder unästhetisch noch erotisch (obwohl der Film sogar auf einem Erotikfestival gezeigt wurde), sondern einfach nur natürlich. Das verdankt der Film auch seinen offenen DarstellerInnen, welche das Thema sehr unbefangen angehen.
Fazit: Im Gesamten schafft es der kanadische, 11-minütige Kurzfilm „Prends Moi – Nimm mich“ mit seinen guten Darstellern, seinem dokumentarischen und sehr offen Blick, die richtigen Fragen zu stellen und als eindringliches Werk im Kopf zu bleiben.
Bewertung: 7,5/10
Den Kurzfilm „Prends Moi – Nimm mich“ gibt es hier komplett zum anschauen:
geschrieben von Doreen Matthei
Quellen:
- 27. Bamberger Kurzfilmtage 2017 Katalog
Ein Gedanke zu “„Prends Moi – Nimm mich“ (2014)”