Studium der Kunstgeschichte - Schwerpunkt: Filmgeschichte (Abschluss 2010 mit der Arbeit "Rembrandt im Spielfilm") Nebenfächer: Philosophie und Alte Geschichte
- seit 2012: Filmkritikerin bei movieworlds (Kino, DVD, BD, Festivalberichte)
- seit 2015: Blog 'Testkammer' online
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Filmkritik:Der türkische Genrefilm “Siyah Cember” (ET: “Black Ring”) von Hasan Can Dagli war 2017 der Gewinner des Deadline Awards auf dem 18. Landshuter Kurzfilmfestival, dessen mit 1000 Euro dotierte Trophäe der Hauptdarsteller Turgay Doğan in der kleinen niederbayrischen Stadt Landshut entgegen nahm.
In einem abgeschiedenen Landhaus bereitet sich eine Gruppe von Menschen auf ein Event vor. Während die Gäste langsam eintreffen, werde Models ausgewählt und eingekleidet für ihren großen Moment.
Der sechste Kurzfilm des türkischen Filmemachers Hassan Can Dagli (*1987) überzeugt mit einer starken Geschichte, auf deren große Wendung man nicht gefasst ist. Dabei besticht der Film durch seine grausame Grundidee und das Wissen, dass so etwas nicht so weit von der Realität entfernt ist. Der Kurzfilm, der bisher auf 40 Festivals lief, entstand aus einem Gespräch mit einem Freund heraus über die Schönheit des menschlichen Körpers und entwickelte sich über Nacht zu einer Geschichte. Umgesetzt hat er das Ganze dann 2016 in Istanbul. Dabei gibt er der Geschichte Zeit sich mit Langsamkeit und mit dem unbestimmten Gefühl des Nicht-Erwartbaren zu entwickeln und verzichtet komplett auf Sprache. Das erhöht die Intensität des Films und bestärkt das Mysteriöse der Geschichte. Mit gut ausgewählten Darstellern, einer sehr intensiven Kameraarbeit, der perfekten Location (Der Regisseur hatte dort zuvor ein Musikvideo realisiert) und seinen handwerklich überzeugenden Effekten überzeugt der Kurzfilm “Siyah Cember” als Genrestudie und fügt nach Selbstbekundungen dem schöpferischen Können Hassan Can Daglis neue Aspekte hinzu, so dass man gespannt sein darf, wie sich dessen Karriere weiter entwickeln wird.
Ein Gedanke zu ““Siyah Cember” (2016)”