„We love Moses“ (2016)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / UK / Fiktion / 2016

Filmkritik: Der britische Kurzfilm “We love Moses”, welcher auf dem 19. Landshuter Kurzfilmfestival 2018 in der Reihe ‘Europe in 19 Minutes’ lief, besitzt die richtige Mischung aus Coming-of-Age-Geschichte und Gesellschaftsstück und erreicht dabei eine ähnliche Intensität wie “Moonlight” (2016) von Barry Jenkins.

Die 12-jährige Ella (Danaë Jean Marie) ist über alles in den besten Freund ihres Bruders Michael (Raphel Famotibe) verschossen. Moses (Jerome Holder) ist älter und cooler und so verbringt sie viel Zeit mit den beiden und schwärmt heimlich für ihn. Doch eines Tages entdeckt sie ein Geheimnis, was das Leben aller Beteiligten verändern wird.

Die britische Filmemacherin Dionne Edwards, welche seit ihren Kindheitstagen Film und Fernsehen liebt, schuf eine sensible Coming-of-Age-Geschichte, die von mehr als nur Ellas Erwachsenwerden berichtet. Sie greift dabei wichtige Themen wie sexuelle Emanzipation, Gesellschafts-Konventionen und die Pubertät an sich in einer stark von Geschlechterklischees definierten Umgebung auf. Dieses Gesamtpaket hält von Anfang an die Spannung und überrascht mit seiner Plotwendung. Zusammen mit seiner sehr starken Ausgestaltung, welche mit dem zeitgleich entstandenen Oscarpreisträger “Moonlight” (2016) Ähnlichkeiten besitzt, ist der Kurzfilm “We love Moses” starkes Erzählkino mit sehr überzeugenden Darstellern und der richtigen Mischung aus Authentizität und artifizieller Kinowirklichkeit. Dafür kann man der Regisseurin und Drehbuchautorin Edwards nur danken und freut sich auf folgende Projekte.

Bewertung: 8/10

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

Ein Gedanke zu “„We love Moses“ (2016)

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