„Klugscheißer Royale“ von Thorsten Steffens (2018)

Doreen Kaltenecker
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232 Seiten / Piper Verlag / 12,99 €

Buchkritik: Der Roman mit dem auffälligen Titel „Klugscheißer Royale“ ist das Debüt des Deutsch- und Englisch-Lehrers Thorsten Steffens und überzeugt mit souveräner Unterhaltung und einem wunderbar leichtfüßigen Schreibstil.

Timo hat sein Studium abgebrochen und arbeitet seit fünf Jahren unzufrieden in einem Callcenter. Doch als er dann entlassen wird und am gleichen Tag auch noch seine Freundin Cleo ihn verlässt, steht er mit nichts da und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Als ihn eine Freundin darauf aufmerksam macht, dass eine Abendschule einen Englisch-Lehrer sucht, ergreift er die Chance und wird sogar genommen, obwohl er nicht die üblichen Voraussetzungen dafür besitzt. Jetzt kann Timo, der schon immer alles besser wusste, bezahlter Klugscheißer sein.

Dem hauptberuflichen Lehrer Thorsten Steffens (*1974), der auch schon einige Berufe in seinem Leben getestet hat, gelingt mit seinem Debütroman „Klugscheißer Royale“ eine lockerleichte Coming-of-Age-Geschichte eines 28-jährigen Mannes. Dabei schafft er es, typische Probleme, vor allem in der Berufs- und Partnerwahl, aufzuzeigen und bastelt daraus eine stimmige Geschichte. Diese folgt klassischen Pfaden, verwendet aber dann doch die eine oder andere Überraschung. Auch wenn Timo nicht allen Lesern sympathisch ist (das soll er am Anfang des Buches auch gar nicht sein), kann er viele Menschen repräsentieren, die im Leben vielleicht die falschen Entscheidungen getroffen haben. Dabei ist die Moral der Geschichte erkennbar, aber nie aufdringlich gestaltet. So ist auch die Wandlung des Haupthelden nicht abrupt, sondern geschieht angenehm fließend. Aber auch die privaten Irrungen und Wirrungen und die Gründe an denen Beziehungen scheitern fängt der Autor gut ein. Treffsicher sind auch die Beschreibungen des Arbeitsklimas mit den hämischen und lästernden Kollegen, welche alle anderen dominieren können. So findet bestimmt jeder Leser in dem einen oder anderen Strang der Geschichte Parallelen zum echten Leben. Doch all das verpackt Thorsten Steffens in einen wunderbaren leichtgängigen und humorvollen Stil. Die mühelose Art seines Schreibens transportiert den Stoff wunderbar und bringt den Leser oft zum Schmunzeln. Das macht „Klugscheißer Royale“ im Gesamten zu einem unterhaltsamen und gelungenen Romandebüt.

Fazit: Thorsten Steffens’ Roman „Klugscheißer Royale“ besticht mit einer Geschichte aus dem Leben. So erkennen die Leser bestimmt das eine oder andere wieder und können sich damit identifizieren. Trotzdem ist es kein trockener Alltagsstoff geworden, sondern überzeugt mit viel Humor und vor allem einem sehr angenehm zu lesenden Schreibstil. So ist das Buch wunderbare, locker-leichte Unterhaltung, welche von Humor und Treffsicherheit lebt.

Bewertung: 4/5

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

Ein Gedanke zu “„Klugscheißer Royale“ von Thorsten Steffens (2018)

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