„Mia donna“ (2018)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Ukraine / Fiktion / 2018

Filmkritik: Der ukrainische Filmemacher Pavlo Ostrikov schuf mit „Mia Donna“ (OT: „Mia Donna“), zu sehen im Ukraine-Fokus der 29. Bamberger Kurzfilmtage und auf dem 28. Filmfestival Cottbus, eine Komödie mit gesellschaftskritischen Biss und einer fantastischen Ausgangssituation.

Oksana (Iryna Mak) hat die Hosen an in der Beziehung mit Tolik (Maksym Kondratiuk). Nachdem er auf ihr Geheiß hin einen Pullover anprobiert, kommt er aus der Kabine als Sechsjähriger hervor. Der Arzt erklärt, dass er ein ganz normaler, gesunder Junge ist und Oksana versucht sein neues Alter zu ignorieren und einfach an ihr altes Leben anzuknüpfen.

Der Regisseur Pavlo Ostrikov (*1990) setzt sich in seinem Kurzfilm „Mia Donna“, dessen Titel und das Schlussbild klar eine religiöse Konnotation besitzen, mit der Natur der menschlichen Beziehung auseinander. Anfänglich vor allem traurig aber schon mit einer guten Prise Humor fängt Pavlo das ungleiche Gespann ein, welches dann durch die Verwandlung Toliks in ein Kind komplett ins Skurrile abdriftet. Dabei schafft der Film aber Situationen, die trotzdem realitätsnah sind. Er zeigt so auf spielerische und humorvolle Weise, was in einer Beziehung falsch laufen kann und kostet den Body-Switch mit all seinen Zusammenhängen wunderbar aus. Dafür findet er eine passende Bildsprache, welche die Farbe als Fokuspunkt explizit einsetzt und mit religiösen Anleihen spielt. Hinzu kommt das überzeugende Spiel der Darsteller, vor allem Iryna Mak als Oksana schafft es eine unangenehme Frau zu spielen, deren Leid man dann aber doch spüren kann. Der Regisseur und in dem Fall auch Drehbuchschreiber Pavlo Ostrikov hat einen starken Film geschaffen, bei dem Inszenierung und Geschichte wunderbar Hand in Hand gehen.

Fazit: Der ukrainische Kurzfilm „Mia Donna“ von Pavlo Ostrikov, benutzt ein Body-Switch-Element und viel Humor um eine falsche Beziehung zu entlarven. Seine Geschichte besitzt eine überzeugende Besetzung und eine visuell ansprechende Inszenierung, welche wunderbar den Humor und den Dialogwitz transportiert. So macht der Kurzfilm viel Freude und legt gleichzeitig den Finger auf die richtige Wunden.

Bewertung: 7,5/10

Trailer zum Film „Mia Donna“

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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