„Jane the Virgin“ (Staffel 3, 2017)

Doreen Kaltenecker
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Die Serienkritik enthält definitiv Spoiler!

© CW

Serienkritik: Während die amerikanische Serie „Jane the Virgin“ (OT: „Jane the Virgin“, 2017) sich in der ersten Staffel noch warm lief und in der zweiten ihr volles Telenovela-Potential ausspielt, überrascht die dritte Staffel mit weniger Krimi-Elementen, aber dafür umso mehr Herz und ernsteren Tönen.

Jane Villanueva (Gina Rodriguez) hat endlich ihre große Liebe Michael (Brett Dier) geheiratet und sie stolpern gemeinsam, nachdem er einen auf ihn ausgeführten Anschlag überlebte, mit all den Höhen und Tiefen ins Eheleben. Und vielleicht schafft es Jane jetzt endlich auch, ihren Zusatztitel abzulegen. Doch nach einer Tragödie springt die Serie drei Jahre in die Zukunft und erzählt von einem Neuanfang, dem Verlust und wie sie Halt findet durch ihren nun mittlerweile in den Kindergarten gehenden Sohn Mateo (Joseph Sanders) und den Vater des Kindes Rafael (Justin Baldoni). Auch ihre Familie ist stets an Janes Seite, auch wenn Rogelio (Jaime Camil) und Xiomara (Andrea Navedo) sich wegen einer neuen Reality-Show vor allem in den Haaren liegen. Auch Petra (Yael Grobglas) bekommt unverhofft mehr Familie als ihr lieb ist, als ihre Zwillings-Schwester Anezka (ebenso von Yael Grobglas gespielt) auftaucht. Auch Luisa (Yara Martinez), deren Geliebte Rose (Bridget Regan) sowie Janes Jugendliebe Adam (Tyler Posey) spielen eine Rolle in ihrem turbulenten neuen Leben, so dass es kaum Zeit zum Trauern gibt.

Gina Rodriguez, Brett Dier und Justin Baldoni
© Scott Everett White/The CW

Auch die dritte Staffel stammt aus der Hand von Jennie Snyder Urman (*1975) und bleibt sich ihrer Linie treu. Die 20 Folgen präsentieren eine wilde Mischung aus Liebschaften, beruflichen Problemen, Kriminalfällen und Alltagsschilderungen u.a. das Hauptthema der richtigen Kindererziehung. Zuschauer, die bis hierhin dabei geblieben sind, werden in dieser Staffel noch mehr Spaß haben und mit den Figuren auch leiden, sowie sich das eine oder andere Mal fremdschämen. Ganz wie für ihre Art üblich, erzählt die Serie ihre Geschichte dabei mit vielen Wendungen, Überraschungen und schafft es die Sympathien immer wieder aufs Neue auszuloten. Auch Janes Charakter ist wahrlich nicht immer fehlerfrei, so dass man sich von Zeit zu Zeit gerne auf die Seite ihres Gegenübers schlägt. Mit den vielen Handlungssträngen, den ständigen Überraschungen (wobei man manche vorausahnen kann oder vom Off-Kommentar, gesprochen von Anthony Mendez, gespoilert wird) sowie einer gelungenen Mixtur aus charakterlicher Konstanz und Veränderungspotential schafft es die Serie einen in den Bann zu ziehen.

Andrea Navedo, Gina Rodriguez und Jaime Camil
© Michael Desmond/The CW

Auch andere Details runden die Serie ab, wie der gelungene Off-Kommentar. Der Sprecher führt die Zuschauer durch die hügeligen Wege der Telenovela und tobt sich auch mit dem Titel aus. Auch optisch bleibt sich die Serie treu und bietet mit dem gleichen Cast wieder viele Sympathieträger, lässt aber durch mit Einführung neuer Charaktere niemals Langeweile aufkommen. Die Netflix-Serie „Jane the Virgin“ ist pure Unterhaltung, sie versucht keine Tiefgründigkeit zu suggerieren, wo keine ist, sondern überspitzt die Realität mit vielen Ideen, so wie es sich für eine klassische Telenovela gehört, die man aber hierzulande eher seltener zu sehen bekommt. Auf diese Art der Inszenierung muss man sich gezielt einlassen, sonst funktioniert es nicht. So kann man diese Serie vermutlich nur mögen oder eben nicht.   

Brett Dier
© CW

Fazit: Die dritte Staffel der Netflix-Serie „Jane the Virgin“ setzt erfolgreich fort, was die ersten beiden Staffeln begonnen haben. Mit einer wilden Mischung von Elementen diverser Genres, einem konsequent besetzten Cast voller Sympathieträger und der Tragödie in der Mitte der Serie, samt den gut konzipierten Neuanfang, schafft es die Serie in den 20 Folgen gut zu unterhalten und auch in den ernsteren Momenten die Zuschauer mitfühlen zu lassen.

Bewertung: 4/5

Trailer zur Staffel 3 der Serie „Jane the Virgin“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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