„Close“ (2018)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Deutschland / Fiktion / 2018

Emma Drogunov und Andrej Agranovski

Filmkritik: Der deutsche Kurzfilm „Close“ von Lisa Reich, zu sehen u.a. auf dem 29. Filmfest Dresden und 28. Bamberger Kurzfilmtage 2018, erzählt eine zarte Liebesgeschichte aus zwei Blickwinkeln.

Mira (Emma Drogunov, „Alphamädchen“) und Jonas (Andrej Agranovski) sind an ihrer Tanzschule schon lange Partner. Ihre Ausführung ist technisch perfekt, doch an der Leidenschaft fehlt es. Die Tanzlehrerin (Diana Marie Müller) möchte das nun aus ihnen herauskitzeln. Jonas scheint dabei an seiner Schüchternheit zu scheitern, doch wie sieht das Mira?

Der HFF-Hochschulfilm aus der Hand der Regisseurin und Autorin Lisa Reich (*1995) und den DrehbuchschreiberInnen Maya Duftschmid und Josef Zeller ist ein wunderbarer Blick in die Köpfe zweier Menschen. Dafür wählen sie einen Perspektivwechsel von ihm zu ihr. In der Mitte des Films springt die Erzählung zurück zum Anfang und zeigt nun die Sicht vom Mira. Zusammen ergibt es für den Zuschauer ein klares Bild. Der 14-minütige Film wählt dafür eine direkte Inszenierung: Die Filmaufnahmen sind in schwarz-weiß gehalten, die Szenerie authentisch und fokussiert auf den Schulbetrieb. Die beiden Darsteller Emma Drogunov und Andrej Agranovski überzeugen nicht nur auf tänzerischer Ebene, sondern auch schauspielerisch und verleihen ihren Rollen eine große Portion scheinbar echter Gefühle. Zusammen ergibt es einen beeindruckenden Kurzfilm, der nicht zu unrecht auf vielen Festivals lief und sich großer Beliebtheit erfreute. 

Fazit: Lisa Reichs Kurzfilm „Close“ ist ein romantischer Film über eine scheue Liebe. Sie setzt diese in klaren, realistischen Bildern und in einem interessanten Setting um. Belebt wird die Geschichte von seinem Perspektivwechsel, einer eindrucksvollen Tanzszene und perfekt ausgewählten Darstellern. Das macht den Kurzfilm berührend und unterhaltsam zugleich. 

Bewertung: 7,5/10

geschrieben von Doreen Matthei

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