„Hot Dog“ (2019)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Deutschland / Fiktion / 2019

Filmkritik: Der deutsche Kurzfilm „Hot Dog“ der beiden Regisseurinnen Alma Buddecke und Marleen Valin, der auf dem 41. Filmfestival Max Ophüls Preis seine Weltpremiere feierte und danach auf über 50 Festivals (u.a. beim Sundance und dem 31. Filmfest Dresden) zu sehen war, lässt eine junge Frau offen über ihre Sexualität reden.

Hannah (Lara Klenke) hat kein Problem damit, zu sagen, was sie denkt. Sie hat einen sehr direkten Umgang mit ihrer Vagina, hat ihr einen Namen gegeben und stillt gerne deren und ihre Bedürfnis. 

Die beiden jungen Filmemacherinnen Alma Buddecke, welche gerade mit ihrem zweiten Kurzfilm „Handbook for a privileged european Woman“ wieder auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis zu sehen war, und Marleen Valin stellten fest, dass es einen äußerst schamhaften Umgang mit der weiblichen Sexualität und im Besonderen mit dem Geschlechtsorgan existiert. Zusammen schrieben sie ein Drehbuch, das Dinge offen ausspricht, damit vielen ZuschauerInnen aus dem Herzen spricht und auch zu dem einen oder anderen Aha-Moment führt. Diese Ehrlichkeit, welche man auch in Filmen wie „Kleptomami“ (2017) von Pola Beck oder „Wochenbett“ (2020) von Henriette Rietz oder in Romanen von Charlotte Roche oder Sarah Kuttner liebt und schätzt, macht den Reiz des Films aus. Wie denken junge Frauen über diese Themen, wie ist ihr Umgang mit ihrer eigenen Vagina und was sollte schon mal ausgesprochen werden? Das sind die Fragen, mit welchen sich der Film beschäftigt. Dazu findet das Duo eine

Lena Klenke

amüsante Bildsprache, in der sich die wunderbar ausgewählte Schauspielerin Lara Klenke (kennt man auch aus „Fack ju Göhte 3“ (2017)) vor allem in einem Fast-Food-Restaurant austobt. Im Stil älterer, amerikanischer Filme und mit dem englischen eingesprochenen Off-Kommentar, der alle Gedanken offen legt, ist ein amüsanter Kurzfilm entstanden, der viel Freude bereitet und neugierig auf kommende Projekte macht.

Fazit: „Hot Dog“ ist der erste Kurzfilm der beiden Regisseurinnen Alma Buddecke und Marleen Valin, welche gemeinsam an der Filmakademie Baden-Württemberg studieren. Sie erzählen in einem gelungenen Look und mit viel Offenheit von einer junger Frau und ihrem gesunden Verhältnis zu ihrer Vagina, bieten damit Gesprächsstoff und Produktionsfläche an und schufen einen sehr unterhaltsamen Film.

Bewertung: 7,5/10

Trailer zum Kurzfilm „Hot Dog“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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