„Roman’s Childhood“ (2020)

Doreen Kaltenecker
Letzte Artikel von Doreen Kaltenecker (Alle anzeigen)

Filmkritik: Die litauische Dokumentation „Roman’s Childhood“ (OT: „Romano vaikystė“, Litauen, 2020) von Linas Mikuta portraitiert eine Familie, welche nicht viel besitzt, und schafft es mit reinen Alltagsbeobachtungen deren Leben unverfälscht einzufangen.

Roman lebt zusammen mit seinen Eltern Aivaras und Diana auf engsten Raum zusammen, welche den Alltag mit allen Hürden meistern. Die meiste Zeit ist Roman draußen in der litauischen Hafenstadt Klaipėda unterwegs, entdeckt Ruinen und Stadtteile, spielt am Strand und verbringt Zeit mit seinem Freund. Zusammen mit ihm streicht das Publikum durch die Gegend und sehen das Leben, die Stadt und das Land aus seinen Augen.

Die 50-minütige Dokumentation „Roman’s Childhood” ist im Grunde eine typische Milieustudie. Die ärmlichen Verhältnisse werden hier rasch skizziert und so wird schnell das Umfeld für den achtjährigen Jungen definiert. Doch statt weiter auf die prekären Lebensumstände drauf zu halten, entschied sich der Regisseur Linas Mikuta dafür, mit einem distanzierten aber wohlmeinenden Blick Romans täglichem Treiben beizuwohnen. So lernen wir die Familie auf andere Art kennen. Dieser Blick ist erfrischend, fängt mit ruhigen Bildern, die ihre eigene Schönheit besitzen, die Familie ein und stellt sie keineswegs in eine Ecke, sondern überlässt es den ZuschauerInnen sich eine Meinung zu bilden.

Fazit: „Roman’s Childhood“ ist eine Dokumentation von Linas Mikuta, der mit ehrlichem, aber nicht wertendem Blick das Leben des Jungen Roman und seiner Familie, welche in ärmlichen Verhältnissen leben, einfängt. Stimmungsvoll und mit offenen Blick lässt er die ZuschauerInnen auf intime Weise an seinen Figuren, welche er aber mit ruhiger Kameraarbeit beobachtet, heran und überlässt das Beurteilen dem Publikum.

Bewertung: 6/10

Trailer zum Film „Roman’s Childhood“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

Kommentar verfassen