„Amok“ (2022)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Ungarn/Rumänien / Animation / 2022

Filmkritik: Der ungarische Kurzfilm „Amok“ von Balázs Turai, der im ‚Panorama International‘ des 35. Filmfest Dresden 2023 lief, ist ein gelungenes Portrait über die Psyche eines Serienmörders in einem gelungenen Gewand.

Clyde wird schon lange von dämonischen Zwergen verfolgt. Sie bringen ihn dazu, andere zu verletzen. So versucht er tagtäglich, sich vor ihnen zu verstecken und will sich schlussendlich eines Tages von der Qual zu befreien. Doch da trifft er auf die Frau seiner Träume. Kann sie ihm helfen, seine Dämonen zu vergessen?

Der Regisseur Balázs Turai, der auch das Drehbuch geschrieben hat, erzählt in seinem wiedererkennbaren Stil (u.a. auch schon zu sehen in „The Fall of Rome“) von dem Innenleben eines Serienmörders. Es zeigt dessen Taten wie von einer fremden Macht gesteuert. Man kann den Film dabei durchaus auch als einen Alptraum lesen, in dem der unschuldige Protagonist von einem dämonischen Zwerg verfolgt und gequält wird. So oder so lässt uns der Regisseur in eine bunte, grausame Welt eintauchen. Angetrieben von einem gelungenen Elektro-Sound (von Komponist Benjamin Efrati) wird man auf diese Weise in diese Großstadt mit all ihren Farben und Lichtern hineingezogen. Dabei sind die 2D-Animationen brutal und lebendig. Der Verzicht auf Sprache unterstützt diese Wirkung ebenfalls gut, so dass der eigenen Fantasie mehr Raum gelassen wird. So ist „Amok“ ein rasanter, brutaler Spaß, der nicht nur Freude an exzessiven Bildern hat, sondern auch auf gelungene Weise seine doch auch ernste Thematik transportiert.

Fazit: „Amok“ von Balázs Turai ist ein Kurzfilm, der voll und ganz ein Genre bedient, sich dabei in bunten und rasanten Bildern auslebt und das alles mit einem grandiosen Beat vorantreibt. Das Publikum wird überrascht und gefesselt von diesem Ritt und wird ebenfalls zum Interpretieren eingeladen.

Bewertung: 8/10

Trailer zum Kurzfilm „Amok“:

geschrieben von Doreen Kaltenecker

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