“Jungs sind wie Kaugummi” von Kerstin Gier (2009)

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199 Seiten / ab 11 Jahre / Arena Verlag / 6,99 €

Buchkritik: Die Autorin Kerstin Gier, welche sich mit ihrer erfolgreich verfilmten Edelstein-Trilogie einen Namen unter den deutschen Jugendbuch-Autoren gemacht hat, überzeugt mit der Coming-of-Age-Geschichte „Jungs sind wie Kaugummi“ aus dem Jahr 2009. Das Alter merkt man dem Roman zwar an, aber trotzdem können sich bestimmt viele mit der jugendlichen Protagonistin identifizieren.

Sissi ist 13 Jahre alt und bis über beide Ohren in Konstantin verknallt, von dem sie Nachhilfe erhält. Dieser scheint aber nur auf Mädchen mit Erfahrungen zu stehen. Da können ihre beste Freundin Kati und ihre Schwester Anna sowie die Mutter auch nicht viel weiterhelfen. Also beschließt sie erst einmal selbst Erfahrungen zu sammeln. Da kommt ihr Jakob, ihr bester Freund gerade Recht.

Die deutsche Autorin Kerstin Gier (*1966) ist bekannt geworden für ihre Edelsteintrilogie („Rubinrot“ „Saphirblau“ und „Smaragdgrün“), welche mit Josefine Preuß und Jannis Niewöhner In den Hauptrollen auch verfilmt wurden. In ihrem 2009 erschienenen Buch „Jungs sind wie Kaugummi“ mit dem Zusatztitel „süß und leicht um den Finger zu wickeln“ schuf sie eine klassische Coming-of-Age-Geschichte für junge Mädchen, welche sich wunderbar in Sissi und ihre Schulkameradinnen hineinversetzen können. Im Mittelpunkt steht eine Protagonistin, welche mit Ehrlichkeit und ihrer frechen Art überzeugt und alle jungen Leserinnen mit ihrer Bandbreite an Gefühlen auf ihre Seite zieht. Die Zuneigung zu ihrer besten Freundin, die erste Schwärmerei, das Lästern und die Einstellung zu Schule und Unterricht werden alle authentisch und offen wiedergegeben. Da kann sich jedes Mädchen hineinversetzen. Hinzu kommen viele kleine Geschichte am Rande, die das Buch abrunden. Der einzige Wermutstropfen ist das Alter des Buches. Hier wird noch eine Generation beschrieben, die es so gar nicht mehr gibt. So wirkt das Buch stellenweise antiquiert und wie ein Blick in eine vergangene Zeit und wird so schwer Zugang zu neuen Lesern finden, außer sie sind bereits erwachsen und im Herzen jung geblieben oder große Gier-Fans durch ihre anderen Werke. Ansonsten kann man sich trotz der ehrlichen Geschichte, welche gespickt ist mit viel Humor und liebevollen Details, nicht vorstellen, dass es in der Smartphone-Generation noch Leser finden wird.

Fazit: Kerstin Giers Coming-of-Age-Roman „Jungs sind wie Kaugummi“ ist ein amüsantes, offenes Portrait der Jugend mit all ihren Empfindungen und der Geschichte über die erste große Liebe. Leider ist das 2009 erschienen Buch nicht mehr zeitgemäß und wirkt dadurch etwas verstaubt und wird es schwer haben, noch neue Leser, welche nicht gerade Bewunderer der Autorin sind, anzusprechen. Und für ein ältere Zielgruppe, welche die damalige Zeit noch gut im Blick hat, ist das Buch ebenfalls nicht wirklich geeignet.

Bewertung: 4/5

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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