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Filmkritik: Der Actionfilm “Gefährliche Brandung” (Originaltitel: “Point Break“) kam 1991 in die Kinos. Es war die vierte Regiearbeit der Regisseurin Kathryn Bigelow (*1951), welche mittlerweile Weltruhm durch Filme wie “Tödliches Kommando – The Hurt Locker” (2008) und “Zero Dark Thirty” (2012) erlangte. Der mit prominenten Darstellern (Keanu Reeves und Patrick Swayze) besetzte Film “Gefährliche Brandung” gehört zum Standard-Repertoire der Actionfilme und kann auch heutzutage noch überzeugen. So erscheint die Neuverfilmung – “Point Break” (OT: “Point Break”, US, 2015) – auf den ersten und leider auch auf den zweiten Blick überflüssig.
Der Motocross-Profi Johnny Utah (Luke Bracey), der einen harten Schicksalsschlag erlitten hat, beschließt, seinen gefährlichen Beruf an den Nagel zu hängen und einen Neustart seiner Karriere beim FBI zu wagen. Gerade erst im Einsatz, bekommt er eine Undercover-Mission übertragen. Dabei soll er sich in eine Gruppe von Extremsportlern einschleichen, die mutmaßlich aufgrund spiritueller Erleuchtung kriminelle, meist Extremsport benötigende Coups ausführen. Der Anführer Bodhi (Édgar Ramírez) und das einzige Mädchen der Gang, Samsara (Teresa Palmer), zeigen Johnny eine faszinierende Welt, so dass er sich bald fragt, welche die richtige Seite ist.
Der Amerikaner Ericson Core, der sich bei “Point Break” als Regisseur betätigt, war bisher vor allem als Kameramann aktiv (beispielsweise für “The Fast and the Furious” (2001)). Seine Wurzeln sind im Film deutlich erkennbar. Der Actionanteil ist sehr groß und immer recht hübsch anzusehen. Die dargebotenen Extremsportarten, welche allesamt von Profis ausgeführt wurden, sind atemberaubend inszeniert und werden vom eingesetzten 3D gut unterstützt. Dieses vermittelt dabei vor allem Weite und Höhe. Vermutlich liefert die 2D-Fassung aber ebenfalls sehr gute Bilder. So sind die Kameraarbeit und die Stunts sehenswert an dem Spielfilm “Point Break”. Doch leider fehlt es dem Film ansonsten an Tiefe, einer guten Geschichte und sympathischen Figuren. Die Story selbst setzt sich aus vielen bekannten Versatzstücken zusammen, bietet dem Publikum nichts Neues und keine überraschenden Wendungen. Hinzu kommen die massiven Logiklücken und die nervende Pseudo-Philosophie. Dies macht auch die Charaktere gänzlich unsympathisch und unzugänglich. Der Anführer Bodhi soll charismatisch, intellektuell und anziehend sein, wirkt aber leider nur festgefahren in seinen Ansichten und sieht aus wie ein typisches Abziehbild eines heutigen Hipsters. Auch die Figur von Johnny Utah ist schlecht ausgearbeitet: Er wird fast ausschließlich von seinen Schuldgefühlen angetrieben, besitzt keine reale, emotionale Tiefe und vergisst schnell, was Recht und Unrecht ist. Im Gesamten scheinen Core und sein Drehbuchschreiber Kurt Wimmer, welcher Drehbücher für “Equilibrium” (2002) und “Salt” (2010) schrieb, immer mehr die Geschichte aus den Blick verloren zu haben. Das Augenmerk liegt fast ausschließlich auf den Actionszenen und dem Look des Films. Man merkt dem Film leider an, dass er vor allem gut aussehen will. Dies gelingt ihm zwar, reicht aber auf die Dauer nicht aus, um den Zuschauer zu fesseln oder gar begeistern zu können.
Fazit: Die Neuauflage – “Point Break” – des Actionklassikers “Gefährliche Brandung” besitzt einige schöne Extremsportszenen, doch mit seiner langweiligen und unglaubwürdigen Geschichte sowie seinen flachen und unsympathischen Charakteren schafft es der Film einfach nicht, genügend Spannung aufzubauen. So verliert der Zuschauer trotz des vielen Körper- und 3D-Einsatzes das Interesse an dem schlecht ausgearbeiten Actionfilm.
Bewertung: 3/10
Kinostart: 21.01.2016
geschrieben von Doreen Matthei
Quellen: Pressematerial & zu “Gefährliche Brandung” -> fillm-rezensionen.de
Ein Gedanke zu ““Point Break” (2015)”