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Kurzfilm / Frankreich / Fiktion, Experimental / 2015
Filmkritik: Der französische Kurzfilm “The Park” (OT: “Le Park”) lief auf dem 28. Filmfest Dresden nicht nur im Internationalen Wettbewerb, sondern auch im Experimantalfilm-Programm. Das zeigt gut, dass der Film schwer zu greifen ist und dass eine Doppelsichtung neue Seiten zum Vorschein bringen kann. In dem knapp eine Viertelstunde langen Kurzfilm wandert die Kamera von Luca Coassin scheinbar nahtlos durch einen heruntergekommenen Freizeitpark in Casablanca (Marokko). In diesem treffen sich die Jugendlichen in ihrer Freizeit, aber auch zu handfesten Auseinandersetzungen.
Das Besondere an der Inszenierung ist, dass die ständig fließende Kamera mit ihrer One-Shot-Optik das Leben der Jugendlichen in Bildern zeigt wie einzelne Fotografien. Die Kamera umrundet und ergründet die Personen, die in einer festen Position verharren. Dialoge fehlen dabei gänzlich, nur ein Off-Kommentar geleitet den Zuschauer durch die Ereignisse. Diese Art der Filmsprache ist gewiss ungewöhnlich und für normale Sehgewohnheiten auch anstrengend, doch entfaltet es einen seltsamen Sog, durch den starken Kontrast zwischen den teilweisen sehr harten und realitätsnahen Gegebenheiten und dem künstlerischen Stillstand. Die marokkanische Regisseurin Randa Maroufi (*1987), die in ihren Arbeiten auch viel mit Fotografen, Performance und Installationen arbeitet, schuf damit einen einprägsamen Kurzfilm, der über seinen Stil eine Botschaft vermittelt.
Bewertung: 6/10
Der Trailer zum Kurzfilm:
geschrieben von Doreen Matthei
Quellen: 28. Filmfest Dresden – Festival Katalog
Ich wünsch euch allen ein frohes, neues Jahr.