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Clementine, erhältlich als Taschenbuch oder ebook vom (c) Carlsen Verlag
Kinderbuchkritik: Mit „Clementine“ hat Sara Pennypacker eine Mädchenfigur geschaffen, die endlich mal ohne Pferd und Glitzer auskommt. Dafür hat sie einen kleinen Bruder, den sie mit diversen Gemüsenamen betitelt. Und sie schlittert von einem Schlamassel in den nächsten: Immer meint sie es gut, und immer macht sie die Situation nur noch schlimmer.
So hilft sie ihrer Schulfreundin Margret, ihr die Haare abzuschneiden, als die im Kunstunterricht Leim in die Haare bekommt. Nett gemeint, aber aus Erwachsenenaugen eine mittlere Katastrophe. Und so geht es weiter. Konsequent wird aus Clementines Sicht erzählt. Vergnüglich und verständlich ist das 120 Seiten umfassende Büchlein. Dazu trägt auch die leicht überschaubare Zahl an Figuren bei. Viele Schwarzweißillustrationen durchsetzen den Text, die Marla Frazee mit schwungvollem Strich aufs Papier bringt. Mittlerweile gibt es einen weiteren Band, so dass kleine Leser neue Abenteuer mit der liebgewonnenen Heldin bestehen können.
All das macht „Clementine“ vom Carlsen Verlag zu einer schönen Lektüre für junge Selberleser. Ein Aber gibt es jedoch: Die Übersetzung von Gabriele Haefs. Klar, Erwachsenen sind die Anreden „Mom“ und „Dad“ völlig geläufig. Aber einem kleinen Leser ab sieben Jahren? Warum das nicht übersetzt wurde, bleibt ein Rätsel. Lieber Carlsen-Verlag, bitte auch das mit übersetzen lassen, das verwirrt Leseanfänger. Natürlich traue ich jedem Kind zu, durch Nachfragen oder Nachdenken herauszubekommen, was das bedeutet. Aber das ist ein Stolpersteinchen, das man leicht hätte vermeiden können.
Fazit: „Clementine“ ist ein lustiges Buch aus Kindersicht, in dem ein völlig normales, zum Unfug machen neigendes Mädchen die Hauptfigur ist. Es wäre für Leser ab sieben aber deutlich besser geeignet, wenn auch kleine Wörtchen wie „Mom“ ins Deutsche übersetzt worden wären.
Bewertung: 4/5
Geschrieben von Katrin Mai
Ein Gedanke zu “Sara Pennypacker: Clementine”