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Kurzfilm / Polen / Fiktion / 2015
Der studierte Grafiker Rynkiewicz, der jetzt an der Filmhochschule Lodz Animation und Special Effects unterrichtet, übernahm in dem vierminütigen Kurzfilm die Regie, die Kamera, den Schnitt und schrieb auch das Drehbuch. Er zeigt eine heruntergekommene, urbane Ecke, in der über die Zeit hinweg viel Leben herrscht. Im Zeitraffer über mehrere Jahreszeiten fängt er hier alltägliche Erlebnisse ein. Hier wird getrunken, rumgemacht, gepieselt oder sich einfach nur unterhalten. Der polnische Filmemacher, der schon an vielen Lang- und Kurzfilmen gearbeitet hat, schuf mit “Gnossienne” (vermutlich benannt nach einem Stück von Erik Satie) ein beachtenswertes Kleinod. Der Film ist ein auf engstem Raum festgehaltenes Gesellschaftsporträt. Seine Bilder sind dabei experimentell und kreativ zusammen geschnitten und geben dem Alltäglichen etwas Künstlerisches. Mit der stets eingehaltenen Distanz und der Verfremdung führt es auch zu einem zarten Humor. Doch der Film ist nicht wertend, sondern verwandelt den gesehenen Alltag mit filmischen Mitteln in etwas Besonderes. Wenn man also die Gelegenheit bekommt, den Film anzusehen, sollte man dies auf jeden Fall nutzen.
Bewertung: 8/10
geschrieben von Doreen Matthei
Quelle: 27. Bamberger Kurzfilmtage – Katalog
2 Gedanken zu ““Gnossienne” (2015)”