“The Armoire” (2017)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / USA / Fiktion / 2017

Filmkritik: In nur 15 Minuten schaffen es die beiden Brüder Evan und Brodie Cooper eine enorme Anspannung mit ihrem Kurzfilm “The Armoire” zu erzeugen. Mit eigenen Mitteln stellten sie das Projekt auf die Beine und zeigen, wie man Grusel auch mit wenigen Jump Scares erzeugen kann.

Emma (Hannah Barlow) ist gerade frisch nach Los Angeles gezogen, um sich ihre Träume als Schauspielerin zu erfüllen. Da sie sich ein etwas besseres Apartment geleistet hat, fehlt ihr das Geld für Möbel. Was für ein Glück, dass sie einen recht hübschen Schrank einfach auf der Straße findet. Doch irgendwas scheint mit dem Möbelstück nicht zu stimmen.

“The Armoire” ist das gelungene Debüt des Regisseurs und Drehbuchschreiber Evan Cooper, welcher in enger Zusammenarbeit mit seinem Bruder Brodie Cooper, der als Produzent und Co-Autor fungierte, sich das Konzept erarbeitete. Ausgehend von der Situation eines Menschen, der komplett neu und allein in einer Stadt ist, hat sich die Geschichte entwickelt. Eher selten sieht man einzelne Möbelstücke als Ursache für Horror in Filmen. Hier steht der titelgebende Schrank im Vordergrund der Geschichte. Faszinierend ist, dass der Schrank per se nicht unheimlich ist, aber durch die richtigen Kameraeinstellungen, kleine Begebenheiten und ein Geräusch, das man nie wieder vergessen wird, wird diesem Möbelstück wunderbar Horror eingehaucht. So braucht der Film auch nicht viele Jump Scares, sondern schafft es auf subtile Weise den Zuschauer richtig zu gruseln. Auch der restliche Film ist einfach gehalten. Das eigene Apartment diente als Location und trotz begrenzter Mittel schafft es der Film, eine dichte Atmosphäre zu erzeugen. Dazu tragen auch die beiden Schauspieler – die Hauptdarstellerin Hannah Barlow und Strange Dave als Kreatur (schon wunderbar in “The Smiling Man”) viel bei. So ist der Kurzfilm “The Armoire” ist durch seine dichte Atmosphäre, intensive Spannung und einem guten Schauspiel zu einem stimmigen Gesamtwerk geworden.

Fazit: Das Regiedebüt von Evan Cooper – “The Armoire” – wurde mit eigenen Mitteln realisiert, kann durch eine gelungene Inszenierung eine dichte Atmosphäre aufbauen und fesselt und gruselt bis zum Schluss. Der 15-minütige Kurzfilm ist rundum stimmig und macht neugierig, welche weiteren Projekte der Cooper-Brüder noch folgen werden.

Bewertung: 8/10

“The Armoire” gibt es online. Los traut euch:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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