Fünf Fragen an das Kollektiv Wildboar

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Johannes Lumer, Julius Rosen, Benjamin Brand, Johannes Engelhardt, Markus Eschrich

Interview: Im Gespräch mit Johannes Lumer, Julius Rosen, Benjamin Brand, Johannes Engelhardt und Markus Eschrich, welche zusammen das 3D-Studio Wildboar gegründet haben, erzählen sie uns mehr über die Entstehung ihres Abschlussfilms „Rouff“, Gewinner des Publikumpreises auf den 29. Bamberger Kurzfilmtagen, dem angewandten Mix aus 2D und 3D-Animationen und welche Vorbilder sie im Sinn hatten.

Euer Kurzfilm „Rouff“ hat schon viele Preise gewonnen und erfreut Erwachsene und Kinder gleichermaßen. Hattet ihr eine bestimmte Zielgruppe im Sinn?

Unser Film war schon von Anfang primär für eine jüngere Zielgruppe konzipiert. Allerdings wollten wir deswegen keine ältere Zielgruppe ausschließen. Aus diesem Grund wollten wir eine schöne Balance zwischen einem spannenden Kinderfilm und einer ernsteren Auseinandersetzung mit dem Thema Freundschaft schaffen.

Wie ist die Idee zu der Geschichte entstanden – hattet ihr schon selbst kreativen Blockaden?

Blockaden hat, denken wir, jeder Kreative. Vor der Idee zu „Rouff“ hatten wir auch lange nach einem Thema für unsere Abschlussarbeit gesucht. Die Grundidee kam tatsächlich von der Kombination aus 2D mit 3D Animation. Hieraus entstand die Idee mit dem Papiercharakter und dem Comiczeichner. So war der grobe Rahmen unserer Geschichte geboren.

Könnt ihr mehr von eurem visuellen Konzept erzählen und wie es zu diesem Stilmix kam?

Unser visuelles Konzept hatte viele Komponenten.

Beim Set orientierten wir uns an dem Stil der 30er Jahre, z.B. an den Designs von Kem Weber. Der Comiczeichner Stan stammt noch aus dieser Zeit. Das Lichtkonzept orientiert sich an den verschiedenen Stadien der Geschichte: Am Anfang, in der Welt unter dem Schreibtisch, ist das Licht kalt und ungemütlich. Auf dem Schreibtisch, welcher das Ziel der Reise darstellt, ist es hingegen freundlich und hell. Das Charakterdesign von unserem Papiermännchen Pete gestaltete sich schwierig, da er einerseits aus zerknülltem Papier geformt wird und er andererseits aber nicht wirken sollte wie ein Monster.

Da wir schon immer ein Faible für klassische 2D-Animation hatten, aber bisher nur 3D-Filme gemacht hatten und da unsere Erfahrungen gesammelt haben, wollten wir versuchen diese beiden Techniken zu verbinden.

Habt ihr Vorbilder oder referenziert ihr auf bestimmte Comics oder Filme?  

Wir hatten viele Vorbilder für diesen Film. Speziell beim Design der Comics haben wir uns an Klassikern wie „Tim und Struppi“ orientiert.

Wie funktioniert bei euch die Arbeitsaufteilung? Hat jeder einen festen Bereich oder macht ihr gefühlt alles zusammen?

Die kreativen Entscheidungen haben wir immer alle zusammen im Team gefällt. Bei der technischen Umsetzung hatte dann jeder einen Spezialbereich, wie Animation oder Modellierung der Charaktere.

Erzählt mir mehr von euch. Ihr habt euch während des Studiums zusammengeschlossen und mit „Rouff“ euren Abschlussfilm gemacht? Wie wird es bei euch weitergehen? Bleibt ihr als Animationsfilmkollektiv zusammen?

Wir sind in dem Kernteam seit dem vierten Semester im Studium zusammen. Vor zwei Jahren haben wir direkt nach dem Studium unser eigenes 3D-Studio Wildboar gegründet. Wir produzieren 3D-Filme für jegliche Medien und mittlerweile auch große Kunden wie z.B. DATEV.

Die Fragen stellte Doreen Matthei

Lies auch die Rezension des Kurzfilms „Rouff

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