„an Anna“ (2020)

Doreen Kaltenecker
Letzte Artikel von Doreen Kaltenecker (Alle anzeigen)

Kurzfilm / Deutschland / Fiktion / 2020

Emma Preisendanz

Filmkritik: Der deutsche Kurzfilm „an Anna“, der auf den 31. Bamberger Kurzfilmtagen zu sehen war, stammt aus der Hand der Regisseurin Denise Riedmayr, welche damit dem Thema Asexualität mehr Beachtung im medialen Raum zu geben und vor allem mit klassischen Stereotypen aufräumt.

Anna (Emma Preisendanz) genießt die letzten Tage des Sommers. Auf dem Programm stehen Freibad, Party, Rollerfahren und Zeit mit ihren Freunden und ihrem Freund Maxi (Julius Gruner) verbringen. Auch denkt sie, dass es Zeit wird, erste körperliche Erfahrungen zu sammeln, doch es fühlt sich einfach nicht richtig an.

Der 22-minütige Kurzfilm „an Anna“ erzählt die Coming-of-Age-Geschichte einer asexuellen Person und will damit mit bekannten Klischees und Stereotypen von der schüchternen, grauen Maus ausräumen. Die Regisseurin Denise Riedmayr (*1993), die durch eine Freundin auf das Thema aufmerksam wurde und auch das Drehbuch zu ihrem dritten Unifilm schrieb, überzeugt hier mit einer realitätsnahen Geschichte über die Entdeckung der eigenen Asexualität. Dafür wählt sie eine starke Protagonistin, wunderbar verkörpert von Emma Preisendanz, die jedes bekannte Klischee vermeidet. Der Film zeigt, wie weit verbreitet Asexualität ist und dass trotzdem kaum darüber geredet wird, denn die betroffenen Personen selbst schweigen darüber, da dem Ganzen ein gewisses Stigma anhaftet. Stimmig umgesetzt und mit dem richtigen Gespür für ihre Figuren erzählt Riedmayr eine wichtige Geschichte über ein oft übersehenes Thema und eignet sich so nicht nur als filmische Unterhaltung, sondern könnte auch in Schulen zur Aufklärung eingesetzt werden.

Fazit: „an Anna“ ist der dritte Kurzfilm der Filmstudentin Denise Riedmayr, welche hier ein Thema anspricht, was selten im medialen Raum auftaucht. Im Gewand einer klassischen Coming-of-Age-Geschichte bringt sie den ZuschauerInnen das Thema Asexualität näher, räumt mit Klischees auf und kann zudem noch gut unterhalten.

Bewertung: 7,5/10

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

Kommentar verfassen