„The Gray Shrimp Report“ (2021)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Belgien / Dokumentation / 2021

Filmkritik: Der Kurzfilm „The Gray Shrimp Report“ (OT: „Le constat de la crevette grise“) von Rémi Murez, der auf dem 64. DOK Leipzig lief, erzählt vom fehlerhaften Umgang mit unserer Natur und wie dieser sich zudem auf viele Menschen auswirkt.

Kurz vor der belgischen Küste befinden sich auf dem Meeresgrund 35.000 Tonnen chemische Munition. Über die Jahre erodierten sie und geben nun toxische Gase ab. Welche Auswirkungen hat das auf die Natur, die Fische und andere Meeresbewohner? Wie werden die Menschen, welche das Meer als Nahrungsquelle u.a. für Shrimps verwenden, davon beeinflusst? Diesen Fragen geht der Dokumentarfilm nach.

Der belgische Filmemacher Rémi Murez berichtet in seinem 21-minütigen Dokumentarfilm „The Gray Shrimp Report“ von einer Umweltkatastrophe, welche hätte verhindert werden können, aber einfach über Jahrzehnte hinweg ignoriert wurde. Jetzt ist es zu spät und die toxischen Gase können ihren Schaden anrichten. Wie der genau aussehen wird, ist nur wenig absehbar. Klar ist aber, dass die Giftstoffe von den Meeresbewohnern aufgenommen und so an die Menschen weitergegeben werden. Genau diesem Aspekt widmet sich der Kurzfilm. Dabei trifft er Menschen, die in der Produktionskette beginnend beim Fischer bis hin zum Konsumenten involviert sind. Mit diesen tauscht er sich aus, ihre Interviews hört man als Monologe aus dem Off, während man die Menschen asynchron zum Gehörten bei ihrer Arbeit kennenlernt. Die Bilder, welche der Regisseur dafür findet, sind auf eine gewisse Weise artifiziell, aber trotzdem authentisch und besitzen damit einen künstlerischen Reiz. So vereint Murez starke Filmaufnahmen mit einem eindringlichen Bericht, welche ein starker Appell für einen dringend nötigen anderen Umgang mit der uns umgebenden Natur ist.

Fazit: „The Gray Shrimp Report“ ist ein Kurzfilm von Rémi Murez, der auf ansprechende ästhetische Weise seine erschreckende Geschichte, die bestimmt vielen nicht bewusst ist, erzählt. Dabei appelliert er klar an ein Umdenken und einen besseren, bewussten Umgang mit der Natur und insbesondere den menschlichen Hinterlassenschaften. 

Bewertung: 8/10

geschrieben von Doreen Matthei

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