„Istina (Wahrheit)“ (2023)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Serbien, Deutschland / Fiktion / 2023

Nika Rozman

Filmkritik: Die Regisseurin Tamara Denić erzählt in ihrem Kurzfilm „Istina (Wahrheit)“, der auf dem 44. Filmfestival Max Ophüls Preis 2023 den Publikumspreis Mittellanger Film gewann, von der gefährlichen Arbeit des investigativen Journalismus.

Jelena (Nika Rozman) arbeitet in ihrer Heimat als engagierte Fotojournalistin. Als immer mehr Drohungen laut werden und eines Tages in ihre Wohnung eingebrochen wird, beschließt sie zusammen mit ihrer kleinen Tochter Lara (Milica Vuksanovic) nach Deutschland zu fliehen. Dort angekommen, stürzt sie sich sofort in die Arbeit und stellt fest, dass sie hier nicht minder gefährlich ist.

Der Drehbuchautor David M. Lorenz und die Regisseurin Tamara Denić (*1992) erzählen eine wahrhaftige Geschichte über die Tätigkeit von investigativen Journalist:innen. Sie fangen dabei die Notwendigkeit ihrer Arbeit genauso ein wie die Gefahr dessen, denn sie geraten immer wieder in schwierige Situationen. Die Filmemacher:innen selbst erlebten bei ihren eigenen Recherchen zu dem Film den Hass, der ihnen entgegen schlug, da sie, bewaffnet mit einer Kamera, sofort als Journalist:innen wahrgenommen wurden. In den 29 Filmminuten fangen sie die alltägliche Arbeit sehr authentisch und packend ein, fragen indirekt danach, wie es in vielen Ländern so weit kommen konnte und bedanken sich bei den mutigen Menschen, die weltweit dieser Arbeit nachgehen. Für die Realisierung dieses Films, welcher für die meisten Beteiligten den Studienabschluss an der Hamburg Media School darstellt, haben sie eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne gestartet, um auch wirklich in Serbien drehen zu können. Dort fanden sie auch die meisten der großartigen Schauspieler:innen, die ihre Figuren wunderbar zum Leben erwecken. So entstand ein höchst professioneller, ernsthafter Film, der diesen Berufsstand gleichzeitig authentisch einfängt und auch ein Dankeschön an die Journalist:innen ist.

Nika Rozman und Milica Vuksanovic

Fazit: „Istina (Wahrheit)“ ist der Abschlussfilm der Regisseurin Tamara Denić und dem Autor David M. Lorenz, die darin dem Investigativjournalismus und den damit einhergehenden Gefahren ein Gesicht geben und eine realitätsnahe Geschichte erzählen, der ihnen zu Recht gleich zwei Preise auf dem 44. Filmfestival Max Ophüls Preis 2023 einbrachte.

Bewertung: 8,5/10

Trailer zum Kurzfilm „Istina (Wahrheit)“:

geschrieben von Doreen Kaltenecker

Quellen:

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