„Guardians of the Galaxy Vol. 3“ (2023)

Doreen Kaltenecker
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Filmkritik: Das Marvel-Universum (MCU) hat ein Faible für Trilogien. So folgt nach „Vol. 1“ (2014) und „Vol. 2“ (2017) nun der dritte Streich: „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ (OT: „Guardians of the Galaxy Vol. 3“, USA, 2023). Da in der Zwischenzeit viel passiert ist, besinnt sich der dritte Teil, wieder von James Gunn inszeniert, auf seine neuen Stärken und ist mehr eine Originalstory des Guardians Rocket, als ein groß angelegter Weltraum-Action-Epos.

Die bunte Truppe rund um den selbsternannten Star-Lord Peter Quill (Chris Pratt) lebt mittlerweile in einer dorfartigen Gemeinschaft zusammen mit vielen Weggefährten und Gestrandeten. Nur Gamora (Zoe Saldana) ist nicht mehr Teil der Crew. Eines Tages taucht ein ominöser Goldjunge (Will Poulter) auf und verletzt Rocket (Stimme von Bradley Cooper) lebensgefährlich. Um ihn zu retten, müssen Peter, Nebula (Karen Gillan), das Baumwesen Groot (Vin Diesel), Mantis (Pom Klementieff) und Drax (Dave Bautista) sich mit Rockets Vergangenheit beschäftigen, über die er nie sprechen wollte, und gleichzeitig auch den Mann finden, der hinter dem Angriff steckt: The High Evolutionary (Chukwudi Iwuji). Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, so dass die Truppe auch auf die Hilfe von Gamora, die jetzt den Ravagers angehört, zurückgreifen muss. 

Jessica Miglio

(L-R): Karen Gillan as Nebula, Chris Pratt as Peter Quill/Star-Lord, and Dave Bautista as Drax in Marvel Studios’ Guardians of the Galaxy Vol. 3. Photo by Jessica Miglio. © 2023 MARVEL.

Der finale Teil der 2014 mit „Guardians of the Galaxy Vol. 1“ begonnenen Trilogie ist mehr eine Backstory als eine Weiterführung der bunten galaktischen Truppe. Doch obwohl ein Mitglied fehlt, gibt es in der Jetzt-Zeit wenig zu erzählen, da sie bereits zu einer großen Gemeinschaft zusammengewachsen sind, wie auch schon das Weihnachtsspecial „The Guardians of the Galaxy Holiday Special“ (2022) untermauert. So können sie sich hier nun die Zeit nehmen, die Vergangenheit Rockets, über die er nie gesprochen hat, unter die Lupe zu nehmen. Damit eignet sich der Film weniger für Menschen, die ein großes Weltraum-Action-Spektakel erwarten, obwohl es solche Szenen auch gibt, sondern vor allem für jene, die mitfühlen wollen. Die Backstory umfasst dabei Themen wie Verlust, Tierquälerei, aber auch welche Stärke durch Freundschaft erwachsen kann. Oft springt die Geschichte zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit Rockets hin und her und bringt so beide Geschichten zu ihrem Höhepunkt. Der Bösewicht wirkt als Gegenspieler farbloser als die bisherigen großen Fieslinge wie Ego, Collector und Thanos. Dabei besitzt der Film aber auch eine gewisse Ambivalenz, die notwendig ist, um die Geschichte so zu erzählen, dass man auch den kleinen Rocket verstehen kann.

Courtesy of Marvel Studios

Natürlich sieht auch dieses Marvel-Spektakel, für das James Gunn (Regisseur der ersten beiden Teile) nach seinem Ausflug in das DC-Universum auch wieder in das MCU zurückgekehrt ist, fantastisch aus. Es gibt alles, was es für ein kunterbuntes Abenteuer braucht: gelungene Spezialeffekte, seltsame Geschöpfe und viel Fantasie. In den Actionszenen, die hier recht wohldosiert sind, lassen die Filmemacher es gewohnt krachen und auch die Musik, die sich immer noch aus dem Schatz der 1980er Jahre speist, ist hier weiterhin ein antreibender und auch emotionaler Bestandteil. Die Rollen werden von dem Cast, der sich nun mittlerweile seit 2014 in seine Figuren hinein gefühlt hat, souverän gespielt und so fühlt es sich beinahe wie ein Heimkommen zu einer etwas streitsüchtigen Familie an. Alles in Allem kann man von dem 150-minütigen Film gut unterhalten werden, erfährt noch etwas mehr von dieser ungewöhnlichen Truppe und freut sich über das Ende einer gelungenen Trilogie, welche dem MCU viel an Humor und Eigenwilligkeit beschert hat.

Courtesy of Marvel Studios

Fazit: „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ ist der dritte Teil der schrägen Superhelden-Reihe. Mit gelungenem Musikeinsatz, bekannten Darsteller:innen, einer guten Portion Humor und hier vorrangig mit viel Gefühl erzählt es die Vorgeschichte eines seiner Helden, findet ein stimmiges Ende für die Trilogie und macht Platz für neue Helden.

Bewertung: 7,5/10

Auf Disney+ zum streamen verfügbar: „Guardians of the Galaxy: Volume 3

Trailer zum Film „Guardians of the Galaxy Vol. 3“:

geschrieben von Doreen Kaltenecker

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