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Filmkritik: Vor drei Jahren war wohl jeder von der Comic-Adaption “Guardians of the Galaxy” (2014) begeistert. Diese Chaotentruppe aus dem Marvel-Universum war interessanter und cooler als alle anderen Comicfilme dieser Tage. Zudem war die Inszenierung unter der Hand von James Gunn mit seiner großartigen Musik und den fantastischen Bildern ein Kinospektakel. So war es natürlich ein Muss, dass eine Fortsetzung folgte. In “Guardians of the Galaxy Vol.2” (OT: “Guardians of the Galaxy Vol. 2”, USA/Neuseeland/Kanada, 2017) müssen sich die vertrauten Helden wieder daran machen, die Welt zu retten und dabei aber noch mehr zusammenzuwachsen.
Monster bekämpfen ist zum alltäglichen Geschäft der Guardians of the Galaxy geworden. Dabei schlagen sich Peter alias Starlord (Chris Pratt), Gamora (Zoe Saldana), Drax (Dave Bautista), der Waschbär Rocket (Bradley Cooper) und der kleine Groot (gesprochen im Original von Vin Diesel) gut. Doch schleichen sich im Verhältnis der fünf immer mehr Ungereimtheiten und Unausgesprochenes ein. Als auf einmal Erics leiblicher Vater Ego (Kurt Russell) und dessen Begleiterin Mantis (Pom Klementieff) auftauchen, scheint sich alles zu einem Guten zu wenden. Doch schnell wird klar, dass Ego mehr im Schilde führt, was auch die Guardians für immer auseinander bringen könnte.
Auch in der zweiten Geschichte der ‘Guardians’ übernahm James Gunn (*1970) die Regie und schrieb das Drehbuch dazu. Bisher fiel er als Autor von “Dawn of the Dead” (2004) oder als Regisseur von “Slither – Voll auf den Schleim gegangen” (2006) auf. Doch der erste Teil “Guardians of the Galaxy” machte ihn auch der breiten Masse bekannt und so wundert es auch nicht, dass bereits ein dritter Teil angekündigt worden ist. Im zweiten Teil wollten Gunn und sein Team einen größeren Fokus darauf legen, wie die neu entstandene Familie zusammenwächst. So geht es dem Film nicht nur um den neu eingeführten Vater von Starlord, sondern auch um dessen Adoptivvater Yondu (Michael Rooker), das Schwesternverhältnis von Gomora und Nebula (gespielt von Karen Gillian) und dem allgemeinen Zusammenwachsen der Truppe. Zudem ist mit dem Charakter Baby Groot ein Kind in die Familie gekommen, das ständige Erziehung benötigt. Der Fokus führt dazu, dass Probleme oft im Vordergrund stehen und so dem ansonsten bunten Science-Fiction-Comic-Spektakel seine Leichtigkeit rauben. Die Konflikte sind keine witzigen Scharmützel wie im ersten Teil, sondern anstrengend und drängen sich zu sehr in den Vordergrund. Das merkt man der ganzen Geschichte an. So ist die neue Bedrohung zu vorhersehbar und kommt auch lange nicht in Fahrt. Dabei fängt der Film mit seiner größten Stärke gleich an. Die erste Kampfszene hat alles was den ersten Teil so cool gemacht hat: Humor, tolle Bilder und fantastische Musik. Natürlich ist es verständlich, dass es nicht eine eins zu eins Kopie des Vorgängers geben konnte, aber eine gewisse Fluffigkeit hätten sie sich bewahren müssen. Der Baby Groot, der für ‘Ohhh’-Momente geschaffen wurde, ist die größte Stärke des Films. Natürlich kann man am Look des Films nichts aussetzen. So können sich der Cast und die fantastischen Welten mit ihrem kunterbunten Charme sehen lassen. Auch die Musik wurde wieder hervorragend eingebaut und macht “Guardians of the Galaxy Vol.2” zu einem trotz schwächerer Story unterhaltsamen Film, der aber seinem Vorgänger einfach nicht das Wasser reichen kann. Man kann aber trotzdem gespannt sein, wie Gunn und sein Team die Geschichte weiterspinnen.
Fazit: Die amerikanische Comic-Adaption “Guardians of the Galaxy Vol.2” knüpft unmittelbar an die Geschichte des ersten Films an. Dabei verwendet es die liebgewonnenen Helden, um mit ihnen neue Universen zu erkunden und die Charaktere näher kennenzulernen. Auch wenn der Film in der Inszenierung und bei der sehr guten Musikauswahl seinem Vorgänger treu bleibt, fehlt es dem Nachfolger an Schwung und Leichtigkeit. Die Geschichte ist mehr mit persönlichen Problemen überschattet und bietet einen zu leicht durchschaubaren Gegner, so dass das Tempo und der Spaß des ersten Teils nicht komplett übernommen werden konnten und dadurch für manche Fans enttäuschend sein könnte.
Bewertung: 6,5/10
Kinostart: 27. April 2017, DVD-Start: 7. September 2017
Der Trailer:
geschrieben von Doreen Matthei
Quelle: Pressematerial von Walt Disney
4 Gedanken zu ““Guardians of the Galaxy Vol. 2” (2017)”