„Kaputt“ (2016)

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Kurzfilm / Deutschland / Animation / 2016

Filmkritik: Der deutsche Animationskurzfilm „Kaputt“ (Englischer Titel: „Broken“)  wurde im Nationalen Wettbewerb des 29. Filmfest Dresden lobend erwähnt. Dies hat sich der Kurzfilm der beiden Regisseure Volker Schlecht und Alexander Lahl auch verdient, verbindet er doch geschickt eine interessante Dokumentation mit fantasievollen Animationen.

Der Dokumentations-Animationsfilm basiert auf Interviews mit ehemaligen Insassen eines bekannten Frauengefängnisses der DDR. Die Interviewten erzählen von ihrem Alltag in der Haftanstalt Burg Hoheneck und wie sie dort vor allem für den Westen Güter produziert haben.

Auf tonaler Ebene ist der dokumentarische Kurzfilm „Kaputt“ sehr nüchtern. Die beiden Autoren Lahl und Max Mönich lassen ihre Gefangenen ungeschönt berichten. Dabei werden die verschiedenen Interviews stimmig zusammengeschnitten. Animiert wurde das Gehörte dann passend von Volker Schlecht. Dieser findet ebenfalls einfach gehaltene Bilder, die sich dem Text anschmiegen. Dabei geht er aber mit einem hohen Maß an künstlerischer Fantasie heran, so dass die Bilder fast eine eigene Welt entwickeln. Zusammen ist das lehrreiches Kino, das auch an Schulen seine didaktische Wirkung nicht verfehlen würde, da es wichtiges historisches Material aufgearbeitet wird und es einen Blick in die Vergangenheit erlaubt. Im Gesamten ist der Kurzfilm „Kaputt“ ein gelungener, stimmiger Animadok, der die Zuschauer fesseln kann und einen eigenen Charme besitzt.

Bewertung: 7,5/10

Schau dir den Kurzfilm „Kaputt“ hier an:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

5 Gedanken zu “„Kaputt“ (2016)

  1. Petra Weise schreibt:

    Der Film ist eine Zumutung an den guten Geschmack – das Zuchthaus Hoheneck wird zum lustigen Zeichentrick-Unsinn.

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