„Enter the Clones of Bruce“ (2023)

Doreen Kaltenecker
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Filmkritik: Der Martial-Arts-Filmstar Bruce Lee starb schon mit 32 Jahren und hinterließ im Filmbusiness eine große Lücke. Wie diese gefüllt wurde, erforscht nun der routinierte Filmemacher David Gregory in seiner Dokumentation „Enter the Clones of Bruce“ (OT: „Enter the Clones of Bruce“, USA, 2023). 

Im Jahre 1940 in San Francisco geboren, aber recht schnell nach Hongkong abkommandiert, machte der junge Bruce Lee mit seinen Martial-Arts-Künsten bald Karriere. Das machte ihn schlagartig berühmt und bis heute gelten seine Filme „Bruce Lee – Die Todesfaust des Cheng Li“ (1971) und „Der Mann mit der Todeskralle“ (1973) sowie die in Amerika realisierte Serie „The Green Hornet“ (1966-67) als Klassiker. Als er 1973 sehr früh starb und sein letzter Film („Bruce Lee – Mein letzter Kampf“) postum 1978 veröffentlicht wurde, entstand eine Lücke, die von vielen Martial-Arts-Künstler gefüllt werden musste. So entstand die Bruceploitation, bei der ganz unterschiedliche Darsteller einen ähnlich klingenden Namen wie Lee annahmen und sein Werk direkt fortsetzten. Doch inwieweit konnten sie dabei sie selbst sein? Wie haben sie das Genre weitergeführt und verändert? 

Der routinierte Filmemacher David Gregory – seine Liste bei IMDb ist sehr lang und beinhaltet eine Vielzahl an Produktionen und Genre – erzählt in den 94 Minuten Dauer ein Stück Filmgeschichte. Bruce Lee eroberte in den 60er Jahren die Welt mit seinen Filmen, bei denen er fein choreographierte und auch unterhaltsame Martial-Arts-Fähigkeiten präsentierte. Doch die Lücke, die er hinterließ, war groß. Gregory hat nun Menschen wie Bruce Le, David Chiang und Philip Ko interviewt, die diese Lücke füllen durften. Sie erzählen von der damaligen Zeit und den vielen Drehs und Filmproduktionen. Auch Regisseure wie Godfrey Ho und Sammo Hung sowie der Kampfsportler Lo Meng kommen zu Wort. Sie alle zusammen schaffen ein Gesamtbild der Zeit der Bruce-Lee-Filme, die ohne Bruce Lee himself auskommen mussten. Dabei sind ihre Schilderungen lebendig und sehr unterhaltsam. Untermalt wird dieser Talking-Head-Film von Archivmaterial und Filmausschnitten, so dass nicht nur die Interviews die Zeit lebendig machen, sondern man auch gleich Bilder dazu im Kopf hat und womöglich kommt einem das eine oder andere sehr bekannt vor. So ist mit „Enter the Clones of Bruce“ eine leichtfüßige, auf klassische Erzählmittel fußende Dokumentation entstanden, die definitiv eine Wissenslücke in der Filmgeschichte schließt oder bei Fans des Genres das Herz höher schlagen lässt.

Regisseur David Gregory

Fazit: „Enter the Clones of Bruce“ ist eine klassische Dokumentation von David Gregory. Er erzählt von einem Stück Filmgeschichte, indem er Archiv- und Filmmaterial präsentiert und sich mit dem Who-is-Who der asiatischen Filme dieser Zeit unterhält. Das ist alles sehr informativ und darüber hinaus aufgrund seiner leichtfüßigen Inszenierung sehr unterhaltsam und charmant.

Bewertung: 7,5/10

Kinostart: unbekannt – kein Filmstart bisher

Trailer zum Film „Enter the Clones of Bruce“:

geschrieben von Doreen Kaltenecker

Quellen:

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