„Lass nicht los“ (2024)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Deutschland / Fiktion / 2024

Filmkritik: Der deutsche Kurzfilm „Lass nicht los“ von Antonia Lindner, der seine Uraufführung auf den 45. Filmfestival Max Ophüls Preis 2024 feierte und danach u.a. in Landshut zu sehen war und auch noch nach Dresden kommen wird, ergründet mit einer Momentaufnahme die Dynamik in einer Beziehung.

Anouk (Flavia LeFèvre) und Amir (Hassan Kello) sind frisch verliebt und waren zusammen im Urlaub. Amir geht schon den nächsten Schritt weiter und stellt Anouk seiner Mutter am Telefon vor. Auf dem Heimweg werden sie von der Polizei angehalten und auf einmal wird ein Joint zur Belastungsprobe ihrer Beziehung.

Eigene Erfahrungen, aber vor allem die Neugierde, sich mit Dynamiken in Beziehungen zu beschäftigen, stecken hinter der Geschichte von Antonia Lindner, die auch das Drehbuch dafür schrieb. Der Film ist im Rahmen ihres Studiums an der Hochschule für Fernsehen und Film in München (HFF) entstanden. Er erzählt von einer frischen Liebe, einem Urlaub zu zweit und ersten wichtigen Schritten in eine gemeinsame Zukunft. Doch eine Polizeikontrolle ändert alles. Wie weit denkt man in Beziehungen nur an sich selbst? Wie weit kann man sich in einen Partner hineinversetzen, der einen Migrationshintergrund besitzt? Wie geht man in Stresssituationen um und steht man füreinander ein oder benutzt man den anderen als Schutzschild? All diesen Fragen spürt Lindner in ihrem 13-minütigen Film nach, regt zum Nachdenken an und fand zudem zusammen mit ihrem Kameramann passende und auch sehr schöne Bilder für ihre ansonsten realitätsnah inszenierte Geschichte. Besonders gelungen ist auch das gemeinsame Spiel der beiden Hauptdarsteller:innen Flavia LeFèvre und Hassan Kello, die es auch in der Kürze der Zeit schaffen, ihren Figuren Profil zu geben. 

Fazit: „Lass nicht los“ von Antonia Lindner ist ein gelungener Kurzfilm, der sich mit Beziehungsfragen und dem Miteinander auseinandersetzt. Großartig besetzt und gut gefilmt, geht sie den Fragen anhand einer Momentaufnahme nach und schafft es auch, die Zuschauer:innen nachdenklich zu machen.

Bewertung: 7/10

Trailer zum Kurzfilm „Lass nicht los“:

geschrieben von Doreen Kaltenecker

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