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Filmkritik: Das Feld der Boxerfilme ist weit. Meistens finden sie vor allem bei Fans des Sports ihr Publikum. Aber wie schon in David O. Russells Film “The Fighter” (2010) rückt auch in “Southpaw” (OT: “Southpaw”, US, 2015) von Antoine Fuqua das Menschliche ins Zentrum des Geschehens, nicht der Sport.
Billy Hope (Jake Gyllenhaal) ist seit vielen Jahren ungeschlagener Boxchampion, was er einerseits seiner speziellen Strategie, andererseits seinem gerissenen Manager Jordan (Curtis ‘50 Cent’ Jackson) und seiner liebenden Ehefrau Maureen (Rachel McAdams) verdankt. Doch auf dem Höhepunkt seiner Karriere wird seine Frau in einem Tumult erschossen. Er muss sich fortan um die Tochter Leila (Oona Laurence) kümmern. Schon bald schreitet das Jugendamt ein, da er sich aufgrund von Alkohol, Rachegelüsten und Verzweiflung nicht um sie kümmern kann. Was Billy nun braucht, ist ein Neustart. Clean werden und wieder in den Ring steigen, um für seine Tochter sorgen zu können, sind seine neuen Ziele. Um das zu erreichen, besorgt er sich den Coach Titus ‘Tick’ Wills (Forest Whitaker), der ihn auf Vordermann bringen soll.
Berührend und realistisch ist das Boxerdrama inszeniert. Dabei verläuft die Story erwartungsgemäß und kann nicht jede pathetische Klippe umschiffen. Die Geschichte wartet nicht mit Neuem auf, schafft es aber, den Zuschauer emotional zu binden. Der gesamte Cast ist perfekt besetzt. Jake Gyllenhaal als gebrochener Boxer spielt alle Facetten herausragend und auch im Ring macht er eine ‘gute’ Figur. Dabei sind die Kämpfe immer realistisch und beschönigen nichts. Auch die Nebenrollen sind stark besetzt. Vor allem die Darstellerinnen McAdams und Laurence wissen zu überzeugen und tragen zur emotionalen Qualität bei. Im Gesamten ist den Filmemachern ein starkes Boxerdrama gelungen, das mehr an die Nieren geht, als nur reine Sportunterhaltung zu bieten.
Bewertung: 7/10
Film Nr. 7 der 25-Tage-Flatrate vom Cinemaxx
geschrieben von Doreen Matthei
Ein Gedanke zu ““Southpaw” (2015)”