“James Bond 007 – Spectre” (2015)

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© 2015 Sony Pictures Releasing GmbH

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Filmkritik: James Bond ist zum 24. Mal auf der Leinwand. Seit 1954 wird die berühmteste Romanfigur des Briten Ian Fleming filmisch in Szene gesetzt. Seitdem verkörperten Sean Connery, George Lazenby, Roger Moore, Timothy Dalton, Pierce Brosnan und nun zum vierten Mal Daniel Craig den charismatischen Agenten. Die bisherigen Filme mit Craig waren teilweise sehr gut, wie der spannende “Casino Royale” (2006) und emotinalere “Skyfall” (2012), doch konnte der dritte Film im Bunde – “Ein Quantum Trost” (2008) – überhaupt nicht überzeugen. Leider kann auch “James Bond 007 – Spectre” (OT: “Spectre”, GB/US, 2015), der neueste Film, die Erwartungen nicht erfüllen, denn er schafft es nicht, den Zuschauer über den gesamten Zeitraum zu fesseln.

James Bond (Daniel Craig) erhält durch seine ehemalige Vertraute M einen Hinweis, der ihn nach Mexico führt. Dort kommt er eigenmächtig ohne offizielle Unterstützung des MI6 der geheimen Organisation Spectre auf die Schliche, die schon immer bei vielen Verbrechen, die auch mit James Bond im Zusammenhang stehen, im Hintergrund agiert zu haben scheint. Durch seinen ehemaligen Feind Mr. White (Jesper Christensen) kann Bond noch mehr über Spectre und dessen Kopf Franz Oberhauser (Christoph Waltz) erfahren. Dafür verspricht er, Whites Tochter Madeleine Swann (Léa Seydoux) zu beschützen. Damit beginnen ein ständiger Überlebenskampf und die Suche nach einem scheinbar übermächtigen Feind.

© 2015 Sony Pictures Releasing GmbH

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Ähnlich heiß erwartet wie der 24. Bond-Film wurden wohl nur wenige Filme in diesem Kinojahr. Der Trailer reizte die Zuschauer nun mittlerweile einige Monate. Umso gespannter war man auf den Film. Die erste Enttäuschung kam schon mit dem Vorspann. Die Musik der James Bond Filme war immer großartig. Wer hat nur dieses Jahr die Entscheidung für diesen nichtssagenden Titelsong (Sam Smith – „Writing’s On The Wall“) getroffen? Und die Enttäuschungen gingen weiter. Zwar werden alle typischen Versatzstücke wie Autos, Action, Frauen und Martinis eingesetzt, doch fehlt es dem Film an Charakter. Die Story versucht besonders undurchsichtig zu sein und wirft mit vielen Namen um sich, um mehr Inhalt vorzutäuschen, als vorhanden ist. Vor allem fehlt es dem Film an einem charismatischen Gegenspieler. Christoph Waltz spielt wieder mal den intelligenten Bösewicht, den er bereits in so vielen Rollen gegeben hat, und kann damit nicht mehr bestechen. Waltz hat mehr Talent, als ihm die Drehbuchschreiber und Casting-Leute zutrauen. Auch die Frauenfiguren wurden auf die Schutzbedürftigen heruntergestutzt. Die großartige Léa Sedoux wurde leider nur fürs Hübsch-Aussehen und Erstaunt-Gucken gecastet. Daniel Craig, der immer noch einen ungewöhnlichen Bond darstellt, mit blonden Haaren und mit einer sehr weichen, fast traurigen Seite, mimt seine Rolle solide. Auch die Nebenrollen wie Ben Wishaw als Q und Ralph Fiennes als M spielen ihre Rollen überzeugend und der Filmreihe angemessen.

Fazit: Der 24. Bond-Film “Spectre” liefert zwar die gewohnten Zutaten für einen guten Agentenfilm, aber kann einfach durch zu viele langweilige Actionszenen und einen uncharismatischen Bösewicht nicht überzeugen. Die 148 Filmminuten vergehen fast genauso langsam wie der unendlich große Werbeblock vor der Vorstellung und ist wohl von den heißersehnten Filmen dieses Kinoherbstes derjenige, der am wenigsten das gehalten hat, was er versprochen hat.

Bewertung 4/10

Kinostart: 5.11.2015

geschrieben von Doreen Matthei

Quelle: Wikipedia

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