“Red of the Yew Tree” (2016)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Kanada / Animation / 2016

Filmkritik: Der kanadische Kurzfilm “Red of the Yew Tree” (OT: “IF ou le rouge perdu”) verwebt Autobiographisches, Feminismus und Philosophie miteinander und schafft damit ein traumähnliches Werk, das die Zuschauer in seinen Bann zieht.

Marie-Hélène Turcotte
© Michael Kaltenecker

Die Bilder des Films erzählen lose von einer Fasanenjagd, dem gleichzeitigen Erwachsenwerden und den Verbindungen von den Frauen einer Familie untereinander. Dabei ging es der kanadischen Regisseurin Marie-Hélène Turcotte (*1971), welche mit “The Formation of Clouds” (OT: “La formation des nuages”, 2010) den Goldenen Reiter 2011 in Dresden gewann, nicht um den Entwurf einer konkreten Geschichte, sondern um eine Ansammlung von Motiven, die ihre Botschaften verpacken. Der Film ist mannigfaltig interpretierbar und Stichwörter wie Feminismus, Verbindung der Generationen und die Nähe zur Natur sind dabei nur Hilfestellungen. Der Betrachter muss sich mit seinem Kopf und vor allem mit seinem Herzen auf die Bilder einstellen. Geschaffen wurde der Film in minutiöser Arbeit auf sehr feinem Papier. Für den fast 13-minütigen Film wurde so monatelange Arbeit benötigt. Die daraus entstandenen Animationen besitzen Luftigkeit, Schönheit und auch Schwermut, welche auf tonaler Ebene zusätzlich untermalt wird. Der Film schafft es, ohne Dialoge mit wunderschönen Bildern eine eindringliche Wirkung zu erzeugen, welche die Zuschauer berühren kann und gleichzeitig zum Nachdenken anregt.

Bewertung: 7/10

Der Trailer zum Kurzfilm:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

2 Gedanken zu ““Red of the Yew Tree” (2016)

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