Studium der Kunstgeschichte - Schwerpunkt: Filmgeschichte (Abschluss 2010 mit der Arbeit "Rembrandt im Spielfilm") Nebenfächer: Philosophie und Alte Geschichte
- seit 2012: Filmkritikerin bei movieworlds (Kino, DVD, BD, Festivalberichte)
- seit 2015: Blog 'Testkammer' online
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Filmkritik: Auf den 27. Bamberger Kurzfilmtagen 2017 lief in der Veranstaltung ‚Aus anderer Sicht‘ der britische Kurzfilm „Sunny Boy“. Mit seinem dokumentarischen Blick und dem guten Hauptdarsteller Darren Kent zeigt uns der Kurzfilm die Welt aus einem anderen Blickwinkel.
Danny (Darren Kent) lebt die meiste Zeit in der Dunkelheit, da er an einer starken Überempfindlichkeit gegen Sonnenlicht (der sogenannten Mondscheinkrankheit) leidet. Auch äußerlich unterscheidet er sich von seinen Nachbarn, dabei wünscht er sich nichts sehnlicher als ein Teil der Gemeinschaft zu sein und Fußball mit ihnen spielen zu können. Als er erfährt, dass es keine Heilungschancen gibt, versucht er aus seinem Leben auszubrechen. Die britische Regisseurin Jane Gull hat auch für ihren vierten Kurzfilm „Sunny Boy“ das Drehbuch selbst geschrieben. Sie schuf eine bewegende Geschichte über einen todkranken Jungen, der sich nichts mehr wünscht, als die einfachsten Dinge tun zu können, die für ihn nicht möglich sind. Die Geschichte ist dabei nichts Neues, besitzt aber trotzdem genügend Kraft. Dafür wählte die Filmemacherin einen sehr authentischen Blick, der aber stets offen und nie sentimental ist. Der Film lebt von dem sehr guten Darsteller Darren Kent, welcher auch bei „Game of Thrones“ (2011-2019) zu sehen ist. Der Schauspieler leidet nicht selber, wie leider oft angenommen wird, unter der thematisierten Krankheit und spielt somit auch nicht sich selbst. Der Darsteller ist an einer anderen sehr seltenen Autoimmunkrankheit erkrankt, welche seine Knochen schneller altern lässt. Er spielt die Rolle des Danny, für ihn die beste Rolle überhaupt, mit viel Charme, Sympathie und sehr überzeugend. So ergeben die Geschichte, der wunderbar ausgewählte Darsteller und die handwerklich gut gemachte Arbeit einen stimmigen Kurzfilm und es verwundert nicht, dass „Sunny Boy“ internationale Beachtung bekam und auf vielen Festivals ausgezeichnet worden ist.
Ein Gedanke zu ““Sunny Boy” (2011)”