Studium der Kunstgeschichte - Schwerpunkt: Filmgeschichte (Abschluss 2010 mit der Arbeit "Rembrandt im Spielfilm") Nebenfächer: Philosophie und Alte Geschichte
- seit 2012: Filmkritikerin bei movieworlds (Kino, DVD, BD, Festivalberichte)
- seit 2015: Blog 'Testkammer' online
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Filmkritik: Erfolgreiche Animationsfilme müssen heutzutage scheinbar immer Nachfolger bekommen. So auch der 2012 erschienene, putzige Animationsspaß “Hotel Transsilvanien” aus dem Hause Sony Pictures unter der Regie von Genndy Tartakovsky. Bereits im Jahr 2015 folgte die erste Fortsetzung und nun schickt er in “Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub” (OT: “Hotel Transylvania 3: Summer Vacation”, USA, 2018) seine bunte Monstertruppe auf Reisen.
Der ganze Arbeitsstress belastet Dracula (gesprochen im Dt. von Rick Kavanian) sehr. Deswegen kommen seine Tochter Mavis und ihr Menschen-Ehemann Jonathan auf die Idee einmal Urlaub zu machen. Sie melden die ganze Bande samt Mumie Murray, Blobby, Wayne dem Werwolf und die Frankensteins auf eine Kreuzfahrt zum Bermudadreieck an. Geleitet wird das Boot voller Monster von der Menschenfrau Ericka, welche etwas im Schilde führt, aber das ist Dracula egal, denn er hat sich Hals über Kopf in sie verliebt.
Der dritte Teil der kindlichen Monster-Saga besitzt eine recht langweilige, standardisierte Geschichte und berichtet von dem jahrelangen Zwist zwischen Dracula und Van Helsing. Natürlich musste dieser Part der berühmten Geschichte noch eingewoben werden. Kann es einen Dracula-Film ohne Van Helsing geben? Verbunden wird dies mit der recht witzigen Idee einer Urlaubsreise zum Bermuda-Dreieck. Dieser Teil ermöglicht es der Geschichte viele weitere Monster-Charaktere einzubauen und sie in witzige Situationen zu versetzen. Doch das funktioniert nur bedingt gut. Hin und wieder bringt der eine oder andere Gag (vermutlich von einem der liebgewonnenen Charaktere) einen zum Schmunzeln, aber zum Lachen ist bei den meisten Witzen nicht mal den Kindern zumute. Hinzu kommt die recht einfache Geschichte, welche mit ihren Wendungen nicht überraschen kann. So ist der dritte Teil von “Hotel Transsilvanien” eine unnötige Fortsetzung einer bisher recht gelungenen Reihe.
Natürlich sieht der Animationsfilm aus dem Hause Sony Pictures recht gut aus. Die bekannten Horrorfiguren wie Vampire, Frankensteins Monster samt Frau, Werwölfe und Mumien bekommen ihre Auftritte und überzeugen mit der souveränen und amüsanten Ausgestaltung. Auch das böse Krakenmonster bekommt seine verdienten fünf Minuten Ruhm. Dagegen sind die menschlichen Figuren, vor allem die von Van Helsing, fast zu überzeichnet. Doch im Gesamten bietet “Hotel Transsilvanien” einen ansprechenden Look für Kinder und Erwachsene, überzeugt visuell mit ein paar Details und wird von der richtigen Sound- und Musikuntermalung abgerundet. Die formal gelungenen Aspekten schaffen es aber nicht die Schwächen des Drehbuchs auszugleichen.
Fazit: Der Animationsfilm “Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub” ist, wie es der Titel schon andeutet, die dritte Fortsetzung des Films von 2012. Was hier weiterhin gut funktioniert sind die Charaktere, welche alle aus der klassischen Horrorwelt stammen, sowie ihre Eigenheiten. Doch die Geschichte, welche drumherum konstruiert wurde, wirkt teilweise zu bemüht, anstrengend und vorhersehbar. So sollte die Reihe spätestens nach diesem Teil enden, denn dieser schafft es nur wenig zu unterhalten und vor allem Kinder, die eigentliche Zielgruppe, fanden wenig Freude an der Art des Humors des Films.
Bewertung: 5/10
Kinostart: 16. Juli 2018, DVD-Start: 16. Dezember 2018
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