„Nachtschicht“ (2018)

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Kurzfilm / Deutschland / Fiktion / 2018

Filmkritik: In diesem Jahr ist David Dybeck mit seinem Film „Nachtschicht“ bei vielen Festivals u.a. dem 20. Landshuter Kurzfilmfestival und dem 31. Filmfest Dresden zu Gast. Sein 21-minütiger Kurzfilm ist dabei Hommage, Tramödie und Pitch für eine Langfilmvariante in einem.

René (Juri Senft) jobbt nachts als Aushilfe in einem Spätkauf. An diesem Abend musste er kurzfristig einspringen und ist schon seit 36 Stunden auf den Beinen. Doch statt ein wenig Ruhe zu bekommen, herrscht in diesem Späti ein starkes Begängnis und zusätzlich wird er immer wieder gefragt, ob er nicht doch noch auf eine Party kommen möchte.

Um sein Langfilmprojekt „Spät“ realisieren zu können, entschied sich der deutsche Filmemacher David Dybeck, der über ein paar Umwege zum Film gekommen ist, eine Kurzfilm-Auskopplung des Stoffes zu machen. Das war der Ausgangspunkt für die Konzeptionierung des Drehbuchs für den 21 Minuten langen Kurzfilm. Dieses ist dabei eine große Hommage an Kevin Smith „Clerks“ (1994), zeigt seine Liebe zum dialoglastigen und Schauspieler-Kino und, dass Humor wunderbar aus Alltagssituationen heraus entstehen kann. Mit pointierten Dialogen und vor allem gut ausgewählten Darstellern, allen voran Juri Senft als René, fängt er in seinen grobkörnigen Schwarz-weiß-Bildern perfekt die nächtliche Stimmung ein und gibt den abendlichen Gestalten mit all ihren normalen und skurrilen Verhaltensweisen einen Raum. Abgerundet wird das vom Beat des Films, der durch den Rap von Christoph „Marz“ Schwarz gelenkt und immer wieder in Szene gesetzt wird. Zusammen ergibt es einen stimmigen der Kurzfilm, der nicht nur Filmen aus den 1990er Jahren nacheifert, sondern überzeugend diesen Stil übernimmt.  

Fazit: Der Kurzfilm „Nachtschicht“ des Regisseurs David Dybeck ist als Kurz-Variante eines geplanten Spielfilmprojekts entwickelt worden, um Interessenten von diesem zu überzeugen. Dass das funktioniert zeigt die gelungenen Festivalteilnahmen. Mit seinem guten Humor, starken Dialogen und einem gewissen Retrocharme, der aber nicht abkupfert, sondern sich verneigt, ist hier eine feiner Komödie entstanden.

Bewertung: 8,5/10

Trailer des Kurzfilms „Nachtschicht“

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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