„Plus Minus Unu“ (2018)

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Kurzfilm / Republik Moldau / Fiktion / 2018

Filmkritik: Der moldawische Kurzfilm „Plus Minus Unu“ (DT: „Plus Minus Eins“, ET: „Plus Minus One“) von Ion Borș, gesehen auf dem 28. Filmfestival Cottbus, geht im authentischen Look der prekären Frage nach dem richtigen moralischen Handeln nach.    

Ein junger Arzt Mihai (Felix Podborski) stellt bei einem todkranken Patienten fest, dass seine Chefin (Valentina Plugaru) etwas übersehen hat. Wie soll er damit umgehen?

Der Regisseur Ion Borș (*1990) beschäftigt sich in dem fast 30-minütigen Kurzfilm mit den Konsequenzen einer Fehldiagnose. Dabei steht aber nicht, wie normalerweise der Patient im Fokus, sondern ein junger Arzt, der um seine Reputation und Stellung fürchten muss, wenn er seine Chefin anschwärzt oder auch nur dem Patienten die richtige Behandlung zukommen lässt. Eindringlich schildert der Film ein marodes System und fragt nach dem richtigen Handeln. Aus Patientensicht ist es dem Zuschauer ganz klar, aber für den jungen Arzt steht ebenfalls viel auf dem Spiel. Welche Moral überwiegt schlussendlich? Dieser Frage geht Borș nach. Dafür wählt er einen passenden, dokumentarischen Stil, erzählt mit realistisch agierenden Darsteller die Geschichte und zeigt ohne großes Brimborium, welche Kraft in diesen spannenden moralischen Fragen stecken.

Fazit: Der Kurzfilm „Plus Minus Uno“ von Ion Borș zeigt ein korruptes System, das im Gesundheitswesen nicht auf das Wohl des Patienten ausgelegt ist. Er möchte damit die Zuschauer bewegen und vor allem darauf aufmerksam machen, indem die richtigen Fragen stellt werden. Dafür wählt er für seine authentische Geschichte überzeugende Darsteller und vor allem einen realistischen Look.

Bewertung: 7/10

Trailer zum Kurzfilm „Plus Minus Unu“

geschrieben von Doreen Matthei

Quelle:

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