Studium der Kunstgeschichte - Schwerpunkt: Filmgeschichte (Abschluss 2010 mit der Arbeit "Rembrandt im Spielfilm") Nebenfächer: Philosophie und Alte Geschichte
- seit 2012: Filmkritikerin bei movieworlds (Kino, DVD, BD, Festivalberichte)
- seit 2015: Blog 'Testkammer' online
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ab 8 Jahre / 2-4 Spieler / 30 Minuten Spieldauer / Hans im Glück
Spielekritik: Das Spiel des Jahres 2009 „Dominion“ ist ein reines Kartenspiel, auch wenn man das der großen Schachtel nicht ansieht. Seit seinem Erscheinen im Jahr 2008 erfreut es sich so großer Beliebtheit, dass mittlerweile 13 Erweiterungen dafür herausgekommen sind. Das bedeutet im Bestfall 309 verschiedene Kartenarten sowie viele Kombinationsmöglichkeiten und bietet so viel Anreiz, das Spiel immer wieder zu spielen. Aber das tut auch bereits das Basisspiel, welches ein Muss für jeden Spieleschrank ist.
Bis zu vier Spieler bauen aus einem Pool von 16 verschiedenen Kartenarten ihren eigenen Kartensatz auf. Dabei geht es darum, sich am Ende des Spiels die meisten Siegpunkte durch Anwesen, Herzogtümer und Provinzen zu sichern. Dazu braucht es aber genügend Geld. Die einzelnen Aktionskarten wie Markt, Miliz und Schmiede helfen, das nötige Geld zusammenzubekommen. Pro Zug entscheidet man sich immer wieder neu, ob man seinen Kartensatz mit Aktions-, Geld- oder Siegpunktkarten füttert, denn mit diesem Stapel aus den man immer seine Handkarten zieht, spielt man immer weiter. So baut jeder Spieler sein eigenes Reich auf und es gibt viele Strategien, die zum Sieg führen.
Das Kartenspiel, in der ersten Schachtel besteht es aus 300 Karten, wurde von Donald X. Vaccarino (*1969) entworfen. Der gelernte Programmierer schaffte mit seinem Debütspiel gleich den Durchbruch und das verdankt er dem bestechenden Spielprinzip. Ganz ohne Würfel, Figuren und Brett kommt das reine Kartenspiel aus. Die Regeln sind dabei schnell erklärt und laden so auch Einsteiger zu Partien ein, welche zwischen 30 bis 45 Minuten dauern. Fast friedlich koexistiert man nebeneinander und baut sich seinen eigenen Kartenstapel auf. Nur wenige Karten sind zum Ärgern der Mitspieler gedacht, so dass das Konkurrenzpotential im Spiel selbst eher gering bleibt. Trotzdem ist jede Partie gefüllt mit Spannung und vielen Möglichkeiten, das Spiel zu gestalten. Man kann genauso durch reines Geldhorten ans Ziel kommen wie durch das geschickte Verbinden von Aktionskarten. Natürlich spielt auch eine Portion Glück beim Kartenziehen mit rein, aber man hat nie das Gefühl der Willkür ausgesetzt zu werden. So schafft es das Spiel friedlich und spannend zugleich zu sein. Die Illustrationen passen sich da wunderbar der im Mittelalter angesiedelten Welt an, die von Handlangern, Banditen, Hexen und Alchemisten bevölkert ist. Und so baut man seinen Kartenstapel aus Märkten, Schmieden und Herzogtümern auf. Das spricht Fans dieses Spielegenres besonders an, funktioniert aber auch bei allen anderen Spielern, da die Illustrationen und Mittelalter-Bezüge vor allem Beiwerk sind. Im Gesamten ist „Dominion“ ein wunderbares Kartenspiel, das viele Varianten offenbart. Das Spiel des Jahres 2009 ist ein Klassiker für den Spieleschrank, der bei jeder Partie Abwechslung, Spannung und Spielspaß garantiert.
Fazit: Das Spiel des Jahres 2009 „Dominion“, ob nun mit oder ohne Erweiterungen, ist eine Bereicherung für jeden Spieleschrank. Bis zu vier Personen können durch die Kartenvielfalt immer wieder neue interessante Strategien erleben, bei denen man zwar nur wenig miteinander agiert, aber trotzdem Kommunikation, Spannung und Spielspaß genießen kann. Immer wieder aufs Neue macht „Dominion“ Freude und gehört jetzt schon den Kartenspielklassikern.