„Ascona“ (2019)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Deutschland / Dokumentation / 2018

Filmkritik: Der Filmemacher Julius Dommer, hat in seiner Kindheit und Jugend selbst einige Zeit auf Minigolfplätzen verbracht. Jetzt liefert er mit seinem Kurzfilm „Ascona“, gesehen auf den 30. Bamberger Kurzfilmtagen, eine wunderbare Dokumentation über einen Minigolfplatz in Bad Oldesloe, der bei allen Zuschauern Erinnerungen wach ruft.  

Der Minigolfplatz in Bad Oldesloe besteht seit langem und hat sich gefühlt seit den 50er Jahren kaum verändert. Geführt wird er von Karla und ihrem Mann Wolfgang. Dort findet jedes Jahr das „Jedermann Turnier“ statt, wo sich Jung und Alt treffen, um sich in dieser Sportart zu messen.

Die 15-minütige Dokumentation des Regisseurs Julius Dommer (*1988), der auch das Drehbuch dazu schrieb, fängt das Leben und Werken auf dem Minigolfplatz ein. Dabei weckt es Erinnerungen bei jedem Zuschauer, denn so ein Platz sieht gefühlt überall gleich aus und besitzt einen liebevoll altbackenen Charme. Auch das innewohnende Deutsche bringt der Film wunderbar zum Ausdruck. Dabei fängt er das Treiben nicht nur mit Bildern ein, sondern unterhält sich auch mit den Besitzern. Das Ehepaar beglückt mit seiner schnoddrigen Art die Zuschauer und zeigt die Verbundenheit und die Liebe zu dem Nischensport. Im Gesamten schafft es Dommer mit einer gelungenen Bildsprache und seiner charmanten, humorvollen Erzählweise das Medium der Dokumentation für eine kleine Geschichte zu verwenden und gleichzeitig etwas was Lokales zu erzählen, was so überall auch im restlichen Deutschland spielen könnte. 

Fazit: „Ascona“ ist Julius Dommer vierter Dokumentar-Kurzfilm. Er entführt die Zuschauer auf einen Minigolfplatz und portraitiert nicht nur das Besitzer-Ehepaar, sondern auch ein Stück deutsche Geschichte. Dafür findet er die richtigen Bilder und trifft vor allem einen leichtfüßigen und humorvollen Ton.

Bewertung: 8,5/10

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

 

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