„Rotten Candy“ (2021)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Schottland / Fiktion / 2021

Filmkritik: Der mittellange Film „Rotten Candy“, der auf dem 42. Filmfestival Max Ophüls Preis seine Premiere feierte, von Jade Li, welche zu diesem Zeitpunkt an der ifs in Köln studierte, entstand aus einem Dokumentarfilmprojekt heraus und erzählt eine realitätsnahe Geschichte von Verlust und der Suche nach der eigenen Familie.

Die junge Ada (Bobby Rainsbury) hat sich auf die Suche nach ihrem Vater auf die abgelegene Insel Isle of Skye begeben. Dort überfährt sie aus Unachtsamkeit erst einmal ein Schaf. Als sie dann auf ihren leiblichen Vater (Gilly Gilchrist) trifft, den sie bisher nicht kannte, versucht sie sich ihm anzunähern, aber das tote Schaf, was ihm gehört, könnte diese fragile Beziehung wieder zerstören.

Der 28-minütige Kurzfilm „Rotten Candy“ handelt ganz klassisch von einer Suche nach dem eigenen Vater. Doch im Gegensatz zu vielen Filmen findet hier er  kein Happy-End. Auf authentische Weise erzählt die Regisseurin Jade Li (*1996), welche mittlerweile an der National Film and Television School in London Regie studiert, die Geschichte. Zusammen mit Nina Meyer und Mark Heavenor schrieb sie das Drehbuch. Ausgangspunkt war die schottische Insel Isle of Skye. Für ihren Dokumentarfilm „Strong Winds“, der vermutlich in diesem Jahr ebenfalls auf Festivals zu sehen sein wird, besuchte sie dieses abgelegene Fleckchen Erde und dabei entstand

Bobby Rainsbury

die Idee dort auch einen fiktionalen Stoff mit realitätsnahen Hintergrund zu realisieren. So ist die Inszenierung ebenfalls von einem starken Authentizitätsanspruch geprägt, die Farben sind gedämpft und das Wetter meistens schlecht. Hinzu kommt das großartige Schauspiel der beiden DarstellerInnen Bobby Rainsbury und Gilly Gilchrist, die hier gut eingespielt ein Vater-Tochter-Gespann zeigen, das nicht so recht zusammenpassen will. Gewürzt wird das Ganze mit einem gelungenen Soundtrack und einer Prise bitterem Humor. So entstand ein Kurzfilm, welche bereits 2017 gedreht wurde, der eindringlich und authentisch eine Annäherung schildert und mit seiner gelungenen Regie und dem hervorragendem Schauspiel überzeugen kann.

Fazit: Der 28-minütige Kurzfilm „Rotten Candy“ von Jade Li überzeugt als authentische Schilderung einer familiären Annäherung, schafft mit seiner Inszenierung und dem Schauspiel einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen und macht so definitiv neugierig auf weitere Projekte der Regisseurin Li.

Bewertung: 7,5/10

Trailer zum Kurzfilm „Rotten Candy“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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