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16.-26. Januar 2022 / online, Cinestar, Filmhaus,Kino Achteinhalb, Passage-Kinos, Camery Zwo
Auch bei der 43. Ausgabe des Max Ophüls Preis Filmfestivals sind die Wettbewerbe das Herzstück. Im Wettbewerb Spielfilm traten zehn Spielfilme aus Deutschland, Österreich, der Schweiz gegeneinander an. In dieser Kategorie werden die meisten Preise verliehen. Den Hauptpreis – Bester Spielfilm – gewann der österreich-französisch-belgisch-taiwanische „Moneyboys“ von C.B. Yi. In seinem einfühlsamen Drama erzählt der Regisseur von jungen Männern in Taiwan, die ihre Körper verkaufen, um sich ein besseres Leben zu erträumen. Dafür wurde er mit zwei weiteren Preisen ausgezeichnet – für das Beste Drehbuch und mit dem Preis der ökumenischen Jury. Ebenfalls viele Preise erhielt der überdrehte schweizer Film „Soul of a Beast“, der wie im Fiebertraum von einer neuen Liebe erzählt. Er erhielt nicht nur den Preis für die Beste Regie, sondern wurde auch von der Filmkritik als Bester Film ausgezeichnet. Zudem wurde Pablo Caprez als Bester Nachwuchsschauspieler gekürt. Als Beste Nachwuchsschauspielerin wurde Julia Windischbauer für ihre Rolle im Film „Para:dies“ mit einer Trophäe versehen. Zwei Filme, die sich mit männlicher Dominanz und Übergriffigkeit beschäftigten wurden ebenfalls prämiert. Zum einen erhielt der Film „Ladybitch“ der beiden Regisseurinnen Paula Knüpling und Marina Prados, der seine Geschichte als Fake-Dokumentation in der Theaterwelt erzählt, den Max Ophüls Preis für den gesellschaftlich relevanten Film. Zum anderen gewann das Drama „Risse im Fundament“ von Genia Leis und Gerald Sommerauer, das davon berichtet, wie kleinste Begebenheiten eine Welt zum Einsturz bringen können, den Preis der Jugendjury. Der Eröffnungsfilm „Everything will Change“, der seine Botschaft mit einem Holzhammer an die Menschen bringt, gewann den Publikumspreis. Unter den Wettbewerbsteilnehmern stach dann noch der Spielfilm „Ich Ich Ich“ hervor, der sich eines gelungenen Tricks bedient, um die Gedanke und Gefühle der beiden Hauptfiguren deutlich zu machen.
In der Rubrik Mittellanger Film werden auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis Filme von einer Länge von 25 bis 65 Minuten versammelt. Auch in diesem Jahr gab es hier viele spannende Beiträge zu entdecken. Beide Preise – Bester Mittellanger Film und den Publikumspreis – gewann der Film „Unter der Welle“ von Veronika Hafner, der es schaffte dem Publikum mit ihrer Geschichte eine anderen Art von sozialen Druck nahe zu gehen. Doch in diesem Wettbewerb gab es noch viel mehr zu entdecken, so auch die Coming-of-Age-Geschichte „Steh auf Du Sau!“ von Florian Moses Bayer, der hier eindringlich schildert, welcher Druck auf jungen Menschen lasten kann. „Störenfrieda“ von Alina Yklymova beschäftigt sich dagegen mit eingefahrenen Gedankenstrukturen und rüttelt diese tragikkomisch auf, indem er einen klassischen CIS-Mann alter Schule auf ein junges, modernes Paar treffen lässt. Für ein bisschen Genre-Atmosphäre wurde mit dem psychologischem Horror „Mære“ von Lisa Reich und Josef Zeller gesorgt.
Fazit: Auch in diesem Jahr wurden BesucherInnen und Sofa-GuckerInnen mit einem großartigen Programm aus dem deutschsprachigen Raum aus der Hand junger FilmmacherInnen sehr gut unterhalten. In allen Kategorien, sei es Spiel- oder Dokumentarfilm, Lang- oder Kurzfilm, Komödie oder Drama, konnte man Filme für sich entdecken, in neue Thematiken eintauchen, auf den Punkt gebrachte Botschaften in sich aufnehmen. So war für jeden Geschmack was dabei und sorgte für ein rundum gelungenes Festival, wenn auch für manche nur von daheim aus.
Trailer des 43. Filmfestival Max Ophüls Preis 2021
geschrieben von Doreen Matthei
Alle im Bericht erwähnten Filme
- „Alleingang“ (Deutschland, 2021, Regie: Raphael Schanz)
- „Anima – Die Kleider meines Vaters“ (Deutschland, 2022, Regie: Uli Decker)
- „Everything will Change“ (Deutschland/Niederlande, 2021, Regie: Marten Persiel)
- „Fluffy Tales“ (Deutschland, 2021, Regie: Alison Kuhn)
- „Frieda“ (Deutschland, 2021, Regie: Aleksandra Odić)
- „Ich Ich Ich“ (Deutschland, 2021, Regie: Zora Rux)
- „Kippenschnippen“ (Deutschland, 2022, Regie: Eléna Weiß)
- „Ladybitch“ (Deutschland, 2022, Regie: Paula Knüpling, Marina Prados)
- „Lullaby“ (Österreich, 2022, Regie: Magdalena Chmielewska)
- „Mære“ (Deutschland, 2022, Regie: Lisa Reich, Josef Zeller)
- „Mayor, Shepherd, Widow, Dragon“ (Deutschland/Bulgarien, 2021, Regie: Eliza Petkova)
- „Moneyboys“ (Österreich/Frankreich/Belgien/Taiwan, 2021, Regie: C.B. Yi)
- „Nicht die 80er“ (Deutschland, 2022, Regie: Marleen Valien)
- „Para:dies“ (Österreich, 2022, Regie: Elena Wolff)
- „Pigeon Therapy“ (OT: „De Pigeon“, Luxemburg, 2021, Regie: Nadia Masri)
- „Risse im Fundament“ (Deutschland, 2022, Regie: Genia Leis, Gerald Sommeraue)
- „Soul of a Beast“ (Schweiz, 2021, Regie: Lorenz Merz)
- „Steh auf Du Sau!“ (Österreich, 2022, Regie: Florian Moses Bayer)
- „Störenfrieda“ (Deutschland, 2022, Regie: Alina Yklymov)
- „Stories from the Sea“ (Österreich, 2021, Regie: Jola Wieczorek)
- „Unter der Welle“ (Deutschland, 2022, Regie: Veronika Hafner)
- „Vote!“ (Deutschland, 2022, Regie: Lisa Hasenhütl)
- „Warum begeht Helen Koch schweren Kraftwagendiebstahl?“ (Deutschland, 2022, Regie: Moritz Geiser)
- „Über Wasser“ (Deutschland, 2021, Regie: Jela Hasler)
- „Zeitpunkt X“ (Deutschland, 2022, Regie: Simon Schneider)
Rezensionen zu Filmen, die auf dem 43. Filmfestival Max Ophüls Preis 2022 gelaufen sind
Quellen:
- Website des Filmfestivals Max Ophüls Preis
- Wikipedia-Artikel über das Filmfestival Max Ophüls Preis