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Wie kam es zu der Dokumentation über den isländischen Koch Bjarni Siguróli Jakobsson?
Auf das Thema bin ich eher zufällig gestoßen. Ich war auf einer Festivalreise mit 30 internationalen Kurzfilmpreisgewinner:innen und habe Bjarnis Schwester kennengelernt, eine isländische Filmemacherin die permanent ihr Handy gecheckt hat. Ich habe gefragt was sie da so angespannt verfolgt und sie meinte: das Halbfinale der Kochweltmeisterschaft, in der mein Bruder gerade antritt. Dann hat sie mir seine Geschichte erzählt, von seiner Kochleidenschaft, von den unglaublichen Kraftanstrengungen, die das mit sich bringt, und all den Opfern. Und ich fühlte mich sofort verbunden.
Bist Du schon vorher in Berührung mit dieser Welt der Wettbewerbsköche gekommen?
Wie war es bei solch einem Wettbewerb dabei zu sein – haben sich der Druck und die Anstrengung auch ein wenig auf euch, das Filmteam, übertragen?
Es war eine großartige Erfahrung bei dem Wettbewerb dabei zu sein. Wir haben natürlich tierisch mit Bjarni und seinen Jungs mit gefiebert und so eine Stimmung mitzubekommen, wo mehrere 2000 Leute jubeln, weil ein Steak Medium Rare gebraten ist, ist schon auch ein einmaliges Gefühl.
Kannst Du mir mehr zum Rahmen erzählen, in dem diese Dokumentation entstanden ist?
Der Rahmen war eine ziemliche Schnapsidee, wenn du das meinst. Ich hatte einen winzigen Betrag Fördergeld auf der hohen Kante und nach dem Treffen mit Bjarnis Schwester Blut geleckt. Eigentlich hatte ich null Zeit, aber es hat mich nicht losgelassen, drum hab ich gesagt scheiß drauf. Ich hab zwei Freunde, den Kameramann Falco Seliger und die Editorin Evelyn Rack gefragt und wir haben uns in Windeseile zusammengesetzt, ein Konzept erarbeitet und Falco und ich sind erst nach Island geflogen und später roadtrip-mäßig zum Wettbewerb nach Frankreich gedüst.
Was lag Dir visuell am Herzen?
Das war jetzt deine zweite Dokumentation. Wendest Du dem Spielfilm immer mehr den Rücken zu? Oder magst Du beide Genre gleichermaßen?
Ich bin definitiv beiden Genres sehr zugetan. Wie es momentan aussieht wird zumindest in näherer Zukunft weiterhin der Hauptfokus im Spielfilmbereich liegen, aber Evelyn und ich arbeiten gerade auch wieder an einem dokumentarischen Film.
Hast du schon neue Projekte geplant oder in der Umsetzung? Worauf können wir uns als Nächstes freuen?
Ich bin gerade in der Fertigstellung meines Abschlussfilms von der Filmuni und ich freue mich sehr darauf wenn dieses Kind das Licht der Welt erblickt.
Die Fragen stellte Doreen Matthei
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