Studium der Kunstgeschichte - Schwerpunkt: Filmgeschichte (Abschluss 2010 mit der Arbeit "Rembrandt im Spielfilm") Nebenfächer: Philosophie und Alte Geschichte
- seit 2012: Filmkritikerin bei movieworlds (Kino, DVD, BD, Festivalberichte)
- seit 2015: Blog 'Testkammer' online
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Filmkritik: Der Dokumentarfilm „Born in Damaskus“ von Laura Wadha beschäftigt sich aus einer sehr persönlichen Perspektive heraus mit dem Thema Flucht und dem Krieg in Syrien und konnte damit den NEON-Preis auf dem Mo & Friese Festival 2022 gewinnen.
Laura trifft nach zehn Jahren ihre Cousine wieder. Damals in einer Zeit vor dem Krieg begegneten sie sich in Damaskus, jetzt online. Was ist seitdem passiert? Wie erging es ihr und wie ging sie mit der Situation in Syrien, ihrer Heimat, um.
In 15 Minuten lernen wir Laura kennen, sehen in kurzen Auszügen ihre persönliche Geschichte und was das Land ihrer Eltern – Syrien – für sie bedeutet. Als Kind fuhren sie jedes Jahr dorthin, was sich mit dem Ausbruch des Kriegs änderte. So brach auch der Kontakt zu ihren Verwandten wie ihrer Cousine Lujain ab. Jetzt nach ihrem Studium der Dokumentarfilmregie an der Nationalen Filmschule NFTS Beaconsfield (Vereinigtes Königreich), nimmt sie wieder Kontakt auf und hält diese Begegnung mit ihr fest. Wie ist es Lujain ergangen? Was hat der Krieg mit ihr und ihrer Familie gemacht? Diesen Fragen geht die Filmemacherin unaufdringlich nach, zeichnet ein Bild des Krieges aus einem anderen Blickwinkel heraus und ruft noch einmal in Erinnerung, dass dieser Krieg nicht vorbei ist und welche Folgen er hat. Die Gestaltung des Films ist dabei sehr authentisch, hier wird nicht verschönert, sondern einfach draufgehalten. Abgerundet wird die Doku von Aufnahmen von früher, so dass hier ein sehr persönlicher Film entstand, der die Zuschauer:innen in seinen Bahn zieht und auch von der Jury des 24. Mo & Friese Festivals als ‚Bester Film‘ im Bereich des Jugendfilms ausgezeichnet wurde.
Fazit: „Born in Damaskus“ ist eine Dokumentation von Laura Wadha, die sich darin aus einer persönlichen Sicht heraus in klassischen Dokumentarfilm-Aufnahmen mit der Geschichte ihrer Familie und dem Krieg in Syrien beschäftigt und dabei den richtigen Ton findet, um auch jungen Menschen zu vermitteln, dass dieser Krieg noch nicht zu Ende ist.