„Lob der stumpfen Arbeit“ (2022)

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Kurzfilm / Österreich / Experimental / 2022

Filmkritik: Der experimentelle Kurzfilm „Lob der stumpfen Arbeit“ von Hicran Ergen und Sebastian Meyer, der im Shortlist-Programm des 44. Filmfestivals Max Ophüls Preis 2023 lief, ist eigenwillig und poetisch zugleich.

Szenen aufgenommen von zwei Amateurfilmerinnen zeigen Momente aus dem Alltag.

Die beiden Filmemacher:innen Hicran Ergen und Sebastian Meyer haben sich aus der Sammlung des österreichischen Filmmuseums Filmaufnahmen von zwei Amateurfilmerinnen herausgesucht und auf ganz eigene Weise zusammengeschnitten. Die Aufnahmen von Renate Schweiger und Elfriede Irrall werden mit Loops und einem langsamen Erzählrhythmus in zwölf Minuten zusammengefügt. Dabei sieht man Bienen bei ihrer Arbeit oder Frauen bei ihren Versuchen einen Handstand zu machen. Während am Anfang noch Geräusche die Szenerie dominieren, setzt später eine Neuinterpretation des Liedes „Lob der stumpfen Arbeit“ von Christiane Rösinger ein. Dieses bringt eine weitere Stimmung mit hinein, so dass ein poetischer, experimentell inszenierter aber entzückender Found-Footage-Film entstand, der, wenn man mag, auch Kapitalismuskritik enthält, was aber ebenfalls an der Interpretation des Sehenden liegt.

Fazit: „Lob der stumpfen Arbeit“ ist ein Found-Footage-Film, der ein Lied wunderbar mit Amateur-Filmaufnahmen zusammenbringt, damit eine gelungene, entrückte Stimmung erzeugt und es dem Publikum selbst überlässt, was es aus dem Film mitnimmt.

Bewertung: 7/10

Überzeug Dich selbst vom Kurzfilm „Lob der stumpfen Arbeit“:

geschrieben von Doreen Kaltenecker

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