28. Filmfest Dresden 2016: Tag 3

Doreen Kaltenecker
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14. April: Internationaler Wettbewerb 6,5 & 1 / Panorama International / Fokus Ungarn

Der Sergio-Leone-Saal der Schauburg bietet den perfekten Rahmen (hier mit Moderator und Gästen aus Brasilien)

Der Sergio-Leone-Saal der Schauburg bietet den perfekten Rahmen (hier mit Moderator und Gästen aus Brasilien)

Begonnen wurde der Tag wieder mit drei Internationalen-Wettbewerbsblöcken. Der sechste Block ist eine absolute Empfehlung wert. Filme wie „Over“ (GB, 2015) und „Breath“ (Frankreich, 2015) fesseln den Zuschauer. Leider wurde hier die oft eingesetzte Mischung aus Komödie und Drama wenig berücksichtigt und dadurch ist der ganze Block mit seinen sechs Filmen in seiner Tendenz eher dunkel. Auch der sich anschließende fünfte Block ist vor allem im Drama verhaftet. Ganze drei Filme beschäftigen sich mit dem Tod. In diesem Block sticht kein Film auf gute Weise heraus, wer aber den heftigsten und unangenehmsten Animationsfilm auf dem Festival sehen möchte, kann gern den Internationalen Wettbewerb 5 besuchen. Der  sich anschließende erste Block war ebenfalls durch Schwere gekennzeichnet und besaß keine Filme, die länger im Gedächtnis bleiben. Besonders, wenn auch wirklich nur für ein spezielles Publikum geeignet, fiel der Experimentalfilm „The Exquisite Corpus“ (Österreich, 2015) auf. Dieser schlägt eine Brücke zu zwei Sonderprogrammen zum österreichischem Experimentalfilm, welche auf dem Festival dieses Jahr zu sehen sind.

Die Panorama-Reihe ist seit Jahren ein Liebling auf dem Filmfest in Dresden. In diesem Programm werden eingereichte Festivalbeiträge gezeigt, welche es zwar nicht in den Wettbewerb geschafft haben, aber etwas Besonderes sind, so dass sie eine Plattform haben sollten. Früher war die Panoramareihe vor allem ein Kuriositätenkabinett, aber mittlerweile ist sie vor allem eine große Wundertüte, die auch in diesem Jahr im internationalen Sektor nicht enttäuscht hat. Besonders im Gedächtnis bleiben dabei der belgische Film „Zoufs“ (Belgien, 2015), der Genrefilm „Ramona“ (Rumänien, 2015) und der kurze knackige Animationsfilm „Hard + Soft“ (Russland, 2015).

Abgerundet wurde der Tag mit dem sehr empfehlenswerten Fokus Ungarn – Mitten am Rand. Alle Beiträge (ausgenommen des einen Animationsfilms) besitzen eine eigene Kraft und eine besondere Stimmung. Die Filme vermitteln ein einprägsames Bild von Ungarn. Besonders empfehlenswert sind die Beiträge „Sound of Concrete“ (Ungarn, 2014) und „End of Puberty“ (Ungarn, 2015).

geschrieben von Doreen Matthei

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