Ausstellung “Things to come” (Deutsche Kinemathek, Berlin)

Doreen Kaltenecker
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30. Juni 2016 bis 23. April 2017

© Deutsche Kinemathek

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Ausstellungsbericht: In der Deutschen Kinemathek in Berlin – dem Museum für Film und Fernsehen – können Fans des Science-Fiction-Genres zur Zeit auf ihre Kosten kommen. Über drei Etagen verteilt sich die Sonderausstellung “Things to come – Science Fiction Film”.

Da der Science-Fiction-Film eine große Spanne von Filmen verschiedenster Ausrichtungen umschließt, wurden in Berlin drei Schwerpunkte gesetzt: “Der Weltraum”, “Die Gesellschaft der Zukunft” und “Das Fremde”. Im ersten Teil der Ausstellung – “Der Weltraum” – geht es um Filme und Serien, die vor allem im Weltraum spielen. So wird dem Zuschauer verdeutlicht, wie in den unterschiedlichen Werken die Raumschiffe und das Weltall selbst dargestellt werden und welche Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Entwicklungen dabei zu sehen sind. Auf der nächsten Etage beschäftigt sich die Ausstellung mit den verschiedenen Ausformungen von zukünftigen Gesellschaften. Wie futuristisch oder eben dystopisch wird die Menschheit leben? Im letzten Teil der Ausstellung begegnen uns die verschiedenen Formen des Fremden und ihre unterschiedlichen Gesinnungen.

Die Anfänge © Michael Kaltenecker

Die Anfänge
© Michael Kaltenecker

Die liebevoll gestalteten Ausstellungsräume halten für die Zuschauer Exponate aus Wissenschaft und Filmen, Fotografien und Zeichnungen und vor allem Film- und Serienausschnitte parat. In jedem Raum kann man sich thematisch sortierte Zusammenstellungen von Filmausschnitten anschauen, die dem Betrachter die Möglichkeit geben, die Entwicklungen und Konstanten hervorragend zu vergleichen. Wenn man an jedem Monitor verweilen und jeden Filmausschnitt betrachten will, sollte man mindestens drei bis vier Stunden für die Ausstellung einplanen. Hierbei gilt es zu beachten, dass alle Ausschnitte im Originalton sind und Englischkenntnisse dafür unerlässlich sind. Die Betrachtung dieser ist auch jedem Besucher zu empfehlen, da zum reinen Durchlaufen und alleinigen Ansehen der Exponate zu wenig haptische Ausstellungsstücke vorhanden sind. Die meisten stammen aus dem eigenen Museum und somit sind manche Filme besonders häufig vertreten und spiegeln den Science-Fiction-Film nicht mal ansatzweise in seiner Gänze wieder. Nicht nur hier geizt die Ausstellung ein wenig, sondern auch bei den Informationstexten. Bis auf die Einleitungstexte muss der Betrachter sich das meiste selbst erschließen und wird nicht tiefer in die Materie eingeführt. Hier verschenkt die Ausstellung viel Potenzial. Dass eine gewisse Fokussierung notwendig ist, ist keine Frage, aber diese sollte dann auch tiefer behandelt werden und mehr mit Ausstellungsstücken bereichert sein. Doch der Zuschauer, der jeden Monitor besucht, sich über die liebevollen und meist passenden Dekorationen oder kreativen Ausgestaltungen der Räume erfreuen kann und Liebe für den Sci-Fi-Film im Herzen trägt, wird trotzdem viel Spaß an der Ausstellung haben.

"Enemy Mine" © Michael Kaltenecker

“Enemy Mine”
© Michael Kaltenecker

Fazit: Die aktuelle Ausstellung “Things to come – Science Fiction Film” im Berliner Filmmuseum beschäftigt sich auf drei Etagen mit dem Weltraum, dem Fremden und der Gesellschaft der Zukunft. Mit einigen Exponaten, wenigen Erklärungstexten und vielen Filmausschnitten bekommt der Betrachter so einen sehr guten Eindruck über die Vielfältigkeit und auch die Entwicklung des Sci-Fi-Films. Leider traut sich die Ausstellung nicht tiefer einzusteigen und dient so vor allem als Einstieg in das weite Feld dieses Genres. Allen Fans des Science-Fiction-Films ist diese Ausstellung trotzdem zu empfehlen, weil man so auf einige neue Filme trifft, die man sehen will, Ausstellungsstücken von Lieblingsfilmen begegnet und Spaß an der bunten Mischung aus Filmausschnitten hat.

Bewertung: 4/5

geschrieben von Doreen Matthei

Quelle: Informationsmaterial der Deutschen Kinemathek

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