“Spoon” (2016)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Deutschland / Animation / 2016

Poster zum Kurzfilm “Spoon”
© Markus Kempken

Filmkritik: Auch der deutsche Filmemacher Markus Kempken (*1962) benutzt das Medium des Animationsfilms, um seine autobiographische Geschichte zu erzählen, welche auf den 27. Bamberger Kurzfilmtagen 2017 die Zuschauer bewegen konnte.

Als seine Mutter eines Tages mal wieder wütend auf ihren kleinen Sohn wird, nimmt sie den Kochlöffel und schlägt ihm so lange auf den Kopf bis der Löffel zerbricht. Von nun an passiert es immer wieder. Dabei schaut der Vater weg und der Junge kann sich einfach nicht gegen seine gewalttätige Mutter wehren.

Der Filmemacher Markus Kempken verarbeitet in dem 3-minütigen Kurzfilm seine eigene Kindheit. Die Animationen, die er dafür wählt, sind einfach gehalten und kindgerecht. Doch die Geschichte, die sie erzählen, ist nicht harmlos, sondern offen und schonungslos. Dabei verzichtet er aber auf Dramatisierung und Schuldzuweisungen. Das macht diesen Kurzfilm besonders ergreifend. Er erzählt wie ein sachlicher Erfahrungsbericht von einer schrecklichen Kindheit und elterlichen Verfehlungen. Im Gesamten packt einen der sehr kurze Film “Spoon” von Markus Kampen, trotz oder gerade wegen seiner sachlichen Darstellung einer emotionalen Geschichte und einem Look, der überhaupt nicht dazu passen will.

Bewertung: 7/10

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

2 Gedanken zu ““Spoon” (2016)

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