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© StudioCanal
Filmkritik: “The Commuter”, der neueste Film des spanischen Regisseurs Jaume Collet-Serra, ist seine vierte Zusammenarbeit mit dem erst vor ein paar Jahren neugeborenen Actionhelden Liam Neeson. Dabei erzählt der Film typische Genrekost mit einer vertrauten Geschichte und wenig Überraschungen.
Der ehemalige Polizist Michael MacCauley (Liam Neeson) nimmt jeden Tag den Pendlerzug nach Manhattan, um sein Geld als Versicherungsmakler zu verdienen. Eines Tages wird er unerwarteterweise entlassen und so kommt ihm das Angebot der unbekannten Joanna (Vera Farmiga) ganz recht. Diese bittet ihn eine Person ausfindig zu machen, welche üblicherweise nicht mit diesem Zug fährt. Doch fast zu spät erkennt Michael, dass dadurch nicht nur das Leben der Passagiere auf dem Spiel steht, sondern auch das seiner Familie. So nimmt er die Sache selbst in die Hand.
Nachdem der Regisseur Jaume Collet-Serra (*1974) sich mit den beiden Horrorfilmen “House of Wax” (2005) und “Orphan – Das Waisenkind” (2009) einen Namen gemacht hatte, wechselte er das Genre. In den soliden Actionfilmen “Unknown Identity” (2011), “Non-Stop” (2014) und “Run All Night” (2016) übernahm dabei immer der britische Schauspieler Liam Neeson die Hauptrolle. Dieser machte anfänglich durch die Verkörperung historischer Persönlichkeiten wie Michael Collins (1996) und Oskar Schindler (1993) auf sich aufmerksam. Der Regisseur Collet-Serra sowie die “Taken”-Reíhe (2008-2014) sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass man Liam Neeson heutzutage vor allem als Actionhelden wahrnimmt. “The Commuter” reiht sich da nahtlos ein und führt Neeson als einen gewöhnlichen Ehemann und liebenden Vater ein. Er spielt wie immer einen Durchschnittstypen, der dann aber seine besonderen Fähigkeiten in Extremsituationen offenbart. Diese Rolle mimt Neeson souverän und führt den Zuschauer so durch die Geschichte. Die Story selbst lebt von Stereotypen, einem übermächtigen Feind und zwei Wendungen, die man als Cineast voraussehen kann. Immer wieder etabliert der Regisseur kleine Heldengeschichten, welche die emotionale Seite und das moralische Empfinden der Zuschauer ansprechen sollen. Doch dem gegenüber stehen die überkonstruierte Typisierung der Figuren und die kleinen Logiklücken in der Geschichte. Das schmälert das Vergnügen des Films. Handwerklich bietet der Film gut choreographierte Action, ein stimmiges Ambiente und formale Details, welche sich unauffällig dem Thriller-Genre anschmiegen. Im Gesamten ist “The Commuter”, wenn man nicht genau hinschaut, solide Thrillerkost, welche die Spannung fast vollständig halten kann und eine sympathische Hauptfigur besitzt.
Fazit: Der neue Film – “The Commuter” – des Regisseurs Jaume Collet-Serra bietet standardisierte Thriller-Unterhaltung, welche es aber schafft Spannung und Interesse aufrechtzuerhalten. Trotz typischer Plotwendungen und ein paar Drehbuchschwächen kann man sich mit dem Thriller gut unterhalten lassen, was vor allem an seinem Cast liegt, der mit Liam Neeson, Luke Wilson und Vera Farmiga einfach Freude bringt.
Bewertung: 6/10
Kinostart: 11. Januar 2018, DVD-Start: 17. Mai 2018
Der Trailer zum Film “The Commuter”:
geschrieben von Doreen Matthei
Quellen:
- Pressematerial von StudioCanal Deutschland
- Wikipedia-Artikel über den Film “The Commuter”
- Artikel im “Spiegel” über der Film “The Commuter” von David Kleingers am 10. Januar 2018